Seit dem gestrigen Montag befinden sich die Feuerwehren Oberursel im Dauereinsatz, um den Herausforderungen des Schneechaos in der Region Herr zu werden. Bereits am gestrigen Mittag setzte intensiver Schneefall ein, der im Laufe des Tages zu zahlreichen Einsätzen führte.
Gegen 15:00 Uhr wurde die Feuerwehr Oberursel-Mitte zum ersten umgestürzten Baum alarmiert. Dieses Einsatzstichwort wiederholte sich im Verlauf des Tages mehrfach im gesamten Stadtgebiet. Bis Mitternacht mussten alle Feuerwehren der Stadt ausrücken und unterschiedlichste Einsätze im Zusammaenhang des Schneefalls in ihren Ausrückebezirken bewältigen.
Der schwere nasse Schnee führte dazu, dass immer wieder Bäume unter der Last auf Fahrzeuge, Häuser oder den öffentlichen Verkehrsraum stürzten, was den Einsatz der Feuerwehr erforderte. Besonders betroffen war der nördliche Bereich der Stadt, wo Schneehöhen von 15-20 cm gemessen wurden. Die Bundesstraße B455 und die L3004 in Richtung Feldberg waren aufgrund umgestürzter Bäume mehrfach blockiert. Teilweise wurden Fahrzeuge zwischen den umgestürzten Bäumen eingeschlossen, was zur Sperrung der Straßen ab dem Hohemarkkreisel durch die Polizei führte.
Leider ignorierten einige Autofahrer die Straßensperren und umfuhren diese, was zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr führte. Stadtbrandinspektor Valentin Reuter betonte, dass dieses Verhalten nicht nur die Autofahrer, sondern auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gefährde. Insbesondere auf der Kanonenstraße beobachteten die Kräfte, wie Bäume massiv durchbogen und teilweise umstürzten. Einsatzmaßnahmen mussten teilweise zum Eigenschutz unterbrochen werden.
Die Königsteiner Straße (K772) wurde zeitweise durch die Polizei gesperrt, da die Durchfahrt zu gefährlich war. Auf der B455 kam der Verkehr durch festgefahrene LKW und PKW komplett zum Erliegen. Die Feuerwehr half, festgefahrene PKW zu befreien, um das Verkehrschaos zu lindern. Immer wieder rutschten Fahrzeuge in den Graben und verhinderten die Weiterfahrt des nachfolgenden Verkehrs.
Bis etwa 01:00 Uhr konnten die Einsätze abgearbeitet werden, sodass die ehrenamtlichen Kräfte die Wachen verlassen konnten. Jedoch war die Nacht für die Feuerwehr Mitte kurz, denn gegen 05:30 Uhr mussten sie erneut ausrücken und ist seitdem wieder durchgehend im Einsatz.
Aktuell sind die Kräfte wieder mit dem Schwerpunkt Hohemark im Einsatz. Die U-Bahn-Linie U3 musste ab Rosengärtchen eingestellt werden, da Äste und Bäume den Schienenweg blockierten. Es kam erneut zu umgestürzten Bäumen und herabfallenden Ästen.
Bis jetzt (08:00 Uhr) wurden 52 Einsätze im gesamten Stadtgebiet abgearbeitet. An einigen Einsatzstellen, insbesondere dort, wo keine unmittelbare Gefahr bestand, musste auf Fachfirmen verwiesen werden, erklärt der Stadtbrandinspektor Reuter. Er betont jedoch, dass die Zahl im Laufe des Tages voraussichtlich weiter steigen wird, denn der auffrischende Wind sorgt für eine zusätzliche Belastung der Bäume.
Die Feuerwehr warnt eindringlich vor der aktuellen Gefahr von herabstürzenden Bäumen oder Ästen. Es wird dringend empfohlen, den Wald zu meiden und bei Verlassen des Hauses auf Bäume und Äste zu achten. Die Bevölkerung wird gebeten, wenn möglich zu Hause zu bleiben, um sich selbst und andere nicht zu gefährden.