Feuerwehrkonferenz am 13. April setzte wichtige Ziele für die Feuerwehr Oberursel

Die Feuerwehrkonferenz ist eine seit vielen Jahren bewährte Veranstaltung, die die Oberurseler Politikerinnen und Politiker aller im Stadtparlament vertretenen Fraktionen und die Führungskräfte aller Oberurseler Stadtteilwehren inklusive der Stadtbrandinspektion zusammenbringt. Auch Bürgermeisterin Antje Runge und die beiden hauptamtlichen Dezernenten Christof Fink und Jens Uhlig sind Teilnehmende der Veranstaltung.

Bürgermeisterin Antje Runge betonte den seit vielen Jahren sehr positiven Austausch im Rahmen der Veranstaltung und unterstrich in ihrer Begrüßung: „Die Feuerwehr und der Zivilschutz sind in herausfordernden Zeiten immens wichtig. Im letzten Jahr haben wir die höchste Anzahl an Einsätzen verzeichnet, die jemals erfasst wurden. Besondere Lagen waren vor allem die Unwetternacht im August und der fatale Waldbrand am Altkönig. Bei der Feuerwehr Oberursel wird der Einsatzdienst vor allem von ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen geleistet und diesen gilt mein besonderer Dank für ihren Dienst für die Allgemeinheit. Für diese Arbeit ist es dem Magistrat der Stadt Oberursel wichtig, sowohl das technische Gerät, wie auch die notwendigen Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Mit dem Neubau des Gefahrenabwehrzentrums sollen die bestehenden Mängel am Bestandsgebäude in der Marxstraße und den Stadtteilfeuerwehren abgestellt werden“, führte Runge weiter aus.

Die seit vielen Jahren etablierte Veranstaltung “Feuerwehrkonferenz” bringt Politik und Feuerwehr zusammen.

Auch Feuerwehrdezernent und Erster Stadtrat Christof Fink und Stadtbrandinspektor Valentin Reuter freuten sich über die zahlreichen Teilnehmenden. „Mit der Feuerwehrkonferenz haben wir eine tolle Plattform des Austausches geschaffen, bei der auch kritische Themen diskutiert werden“, bestätigte Fink.

Einen aktuellen Sachstand zum Großprojekt GAZ gab der Wehrführer der Wehr Oberursel Mitte, Uli Both. Er ging dabei insbesondere auf die sich im Projektfortschritt veränderten Maßnahmen zu Aspekten wie Lärmschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität ein, die aktuell in den letzten Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden stehen. „Nun hoffen wir, dass mit Genehmigung des Haushalts mit der Ausschreibung der Leistungen begonnen werden kann“, so Both.

Uli Both, Wehrführer der Wehr Oberursel Mitte, erläuterte den Sachstand zu dem an der Lahnstraße geplanten GAZ.

Der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs informierte die Anwesenden über die Verantwortung der Führungskräfte und der Oberurseler Politik für die zu behebenden Mängel in den Feuerwehrstandorten. Einige der durch Arbeits- und Brandschutz festgestellten Mängel konnten bereits organisatorisch behoben werden, ein Großteil wird allerdings erst mit Fertigstellung des GAZ konsequent abgestellt. „Dies ist auch der Grund, weshalb so schnell wie möglich mit der Ausschreibung und dem Bau des Gebäudes begonnen werden muss“, so Ruhs.

Stellvertretender Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs informierte die Anwesenden über die Verantwortung der Führungskräfte und der Oberurseler Politik

Stadtbrandinspektor Valentin Reuter informierte die Anwesenden über die Ziele und Entwick-lungen der Feuerwehr Oberursel. Hierbei wurde der Fokus auf die konsequente Abarbeitung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes, welchen das Stadtparlament im Jahr 2019 beschlossen hat, gelegt. Im Bereich der Fahrzeugbeschaffung konnten in den vergangenen Jahren einige Fahrzeuge ersatzbeschafft werden. Auch auf besondere Gefahren, wie die Waldbrandsituation im Taunus, wurde mit veränderten Konzepten reagiert, dennoch sei man sich der finanziellen Verantwortung bewusst, weshalb die Laufzeiten der Großfahrzeuge verlängert wurden.

Die Problematiken in der Personalverfügbarkeit zur Tageszeit, der sogenannten Tagesalarmbereitschaft, zeigte Reuter auf und beschrieb, welche Lösungsansätze die Feuerwehr Oberursel hierzu verfolgt. Nebst der Möglichkeit von Homeoffice innerhalb des Feuerwehrhauses Mitte, steht hier vor allem auch die Qualifizierung des Bestandpersonals der Stabstelle Brand- und Zivilschutz zu kommunalen feuerwehrtechnischen Angestellten aus. „Mein Wunsch ist es, den Feuerwehrdienst in die Arbeitsverträge der Kolleginnen und Kollegen aufzunehmen, damit diese tagsüber für den Einsatzdienst zur Verfügung stehen können”, so Reuter.

Stadtbrandinspektor Valentin Reuter erläuterte die Einsatzzahlen und wann die Feuerwehr üblicherweise Alarmiert wird.


In einem Exkurs erläuterte Reuter den anwesenden Politikerinnen und Politikern die Hintergründe der Feuerwehrgebührenordnung und warum die Stadt rechtlich verpflichtet ist, Gebührenbescheide auch für Einsätze im Rahmen von Starkregenereignissen zu erstellen.

Der Sprecher der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr Oberursel, Frank Baresch, gab einige wertvolle Einblicke in die Ehrenamtsförderung für aktive Angehörige der Feuerwehr Oberursel und stellte auch hier einige geplante Maßnahmen vor.

Der Sprecher der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr Oberursel, Frank Baresch, gab Einblicke in die Ehrenamtsförderung

Bei einem gemeinsamen Mittagessen, welches auch die Möglichkeit bot, miteinander ins Gespräch zu kommen, klang die Veranstaltung aus.

Intensive Atemschutzausbildung in mobiler Brandanlage

Nachdem die Feuerwehr Oberursel in den vergangenen Wochen die Möglichkeit hatte, an einem für den Abriss vorgesehenen Gebäude, der Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) in der Bommersheimer Straße realitätsnahe Übungen durchzuführen, fand am Wochenende eine Atemschutzausbildung der besonderen Art statt.

Wie bereits in den Vorjahren konnten insgesamt 40 Atemschutzgeräteträger in einer mobilen Realbrandanlage an ihre körperlichen Grenzen gebracht werden. Diese mobile Anlage besteht aus umgebauten Seecontainern, in denen Holzpaletten verbrannt werden, um hohe Temperaturen und Rauch zu erzeugen. Das Feuer wird dabei nicht gelöscht, um mehreren Trupps die Übungsteilnahme zu ermöglichen.

Die Übungsteilnehmer bereiten sich auf ihren Durchgang in der Anlage vor.

“Am vergangenen Wochenende konnten wir insgesamt 36 Mitglieder aller Stadtteilwehren Oberursels sowie vier Kameraden aus Kronberg durch die Anlage schicken”, erklärt Stadtbrandinspektor Valentin Reuter.

Das modulare Übungskonzept umfasste eine Gruppenübung zur Erläuterung der Brandphänomene sowie das Absuchen von Räumen und die korrekte Informationsweitergabe an die Außenwelt im Zweiertrupp. Diese Übungen wurden sowohl am Samstag als auch am Sonntag durchgeführt.

Im Container wurden Holzpaletten verbrannt um Temperatur und Flammen zu erzeugen.

Stellvertretender Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs betonte die Unterschiede zwischen der mobilen Anlage und der geplanten Heißausbildungsanlage im Gefahrenabwehrzentrum: “Der Fokus dieser Containeranlage liegt auf der Wärmegewöhnung und den Grenzen der Schutzausrüstung in Extremsituationen wie der Innenbrandbekämpfung. Es ist besonders wichtig, den jungen Einsatzkräften aufzuzeigen, wann die Grenzen der Schutzausrüstung erreicht sind und wie es sich anfühlt, wenn das eingebrachte Löschwasser verdampft.”

Die Übungen wurden Nachbesprochen um die Erfahrungen zwischen den Teilnehmern auszutauschen.

Die Anlage eines externen Betreibers steht der Feuerwehr Oberursel an einem Wochenende im Jahr zur Verfügung und erlaubt einer begrenzten Teilnehmerzahl die Übung mit realen Flammen, die ein Teil der dreistufigen Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger darstellt. Neben der Grundausbildung gehört auch die Heißausbildung in einer gasbefeuerten Anlage zum Ausbildungskonzept, bei der dann Notfallprozeduren und das Ablöschen von Brandstellen geübt wird, da die Gasflamme immer wieder entzündet werden kann und die Übungsenarien mehrfach abrufbar sind.

Neben der Wärmegewöhnung war auch das Truppweise vorgehen Teil der Übung.

Bei der diesjährigen Übung konnten zwischenzeitlich nicht alle Plätze belegt werden, weshalb diese der Nachbarwehr Kronberg zur Verfügung gestellt wurden – eine Geste, die im vergangenen Jahr bei der Realbrandausbildung in Kronberg mit Teilnehmern aus Oberursel ebenfalls erfolgte. “Es ist zwar erfreulich zu sehen, dass hier wieder Hand in Hand zwischen den Feuerwehren des Kreises gearbeitet wird, dennoch unterstreicht es die Notwendigkeit, Übungen wie diese häufiger anzubieten, um allen Atemschutzgeräteträgern die Teilnahmemöglichkeit zu bieten”, beschrieb Reuter.

Auch Brandphänomene wie ein Rollover, also eine Rauchgasdurchzündung über den Köpfen der Übungsteilnehmer konnte in den Containern dargestellt werden.

Im geplanten Gefahrenabwehrzentrum, einem Neubauprojekt der Feuerwehr Oberursel, ist eine Heißausbildungsanlage vorgesehen, die diese Kapazitäten allen Atemschutzgeräteträgern des Hochtaunuskreises bereitstellen kann. Die Realisierung hängt jedoch von der finanziellen Förderung durch Kreis und Kommunen für Errichtung und Betrieb ab.

Die Atemschutzwerkstatt war nach den übungsreichen Tagen komplett ausgelastet.

“Nun geht es darum die für die Übungen genutzten Gerätschaften wieder einsatzbereit zu machen, was unsere Atemschutzwerkstatt in ihre Kapazitätsgrenzen bringt. Neben den restlichen Werkstätten wird auch diese besonders wichtige Arbeitsplatz im Gefahrenabwehrzentrum dann mit ausreichend Platz und durchdachter Organisation die Arbeitsabläufe verbessern.” schließt Reuter ab.

Die Feuerwehr Oberursel dankt allen Nachbarn, die durch die zeitweisen Geruchsbelästigungen gestört wurden, für ihr Verständnis.

Die Übung wurde auf dem Parkplatz der Feuerwehr Mitte abgehalten, da hier alle Zentralwerkstätten verortet sind und das Material direkt gereinigt bzw. wieder aufgefüllt werden kann.

Feuerwehrübungen in der Bommersheimer Straße

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Oberursel wird in den kommenden Wochen vermehrt Übungen in der Bommersheimer Straße durchführen.

Wie Stadtbrandinspektor Valentin Reuter berichtet, stellt die Oberurseler Wohnungsbaugesellschaft OWG ein leerstehendes Wohngebäude in der Bommersheimer Straße für Übungen zur Verfügung.

„Wir sind sehr dankbar, dass wir in diesem Häuserblock üben können, es ist sehr selten das wir solche Übungsobjekte zur Verfügung haben“. Weiterhin bittet Reuter für die Übungen der ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Zeitraum von 19:30 bis 22:00 Uhr um Verständnis.

Der stellvertretenden Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs ergänzt, dass solche Übungsmöglichkeiten extrem wichtig für die Feuerwehren sind. Aktuell stehen solche Übungsobjekte, in denen mit Wasser am Rohr geübt werden kann nur sehr selten zur Verfügung. „Erst mit Fertigstellung des GAZ verfügen wir angemessene Übungsmöglichkeiten um insbesondere junge Einsatzkräfte ausreichend auf schwierige Einsatzsituationen vorbereiten zu können.”

Mit Beginn der Abrissarbeiten wird der Übungsbetrieb im Gebäude eingestellt, der genaue Zeitpunkt steht in Abhängigkeit der tätigen Firmen noch nicht fest, wird aber noch vor Ostern der Fall sein.

Feuerwehr Oberursel gut gerüstet für die Waldbrandsaison

Zwei Spezialfahrzeuge ergänzen den Fahrzeugpark

Den Feuerwehren sind die Waldbrandereignisse am Altkönig im Juni des vergangenen Jahres noch sehr präsent – fast 1000 Einsatzkräfte aus dem Hochtaunuskreis und Nachbarlandkreisen waren drei Tage im Einsatz. „Auch viele Feuerwehrleute aus Oberursel waren in unter­schiedlichsten Funktionen an diesem Einsatz beteiligt“, so Erster Stadtrat und Feuerwehr­dezernent Christof Fink. Doch auch in den Vorjahren hatte die Feuerwehr Oberursel bereits mit Waldbrandlagen zu kämpfen. „Beim Feuer am Kolbenberg im Jahr 2022, welcher durch den ehemaligen US-Sendemast gut auf dem Taunuskamm zu erkennen ist und zur Gemarkung Oberursels gehört, waren wir auch schon mehrere Stunden im Einsatz“, erläutert Stadtbrand­inspektor Valentin Reuter. Damals war die Einsatzstelle deutlich besser zu erreichen, was die Brandbekämpfung erleichterte.

Beim Einsatz am Altkönig war einer der entscheidenden Faktoren, neben der Löschwasser­versorgung, die Erreichbarkeit der Einsatzstelle. „Aufgrund der Lage war es kaum möglich, Fahrzeuge bis an die Einsatzstelle heranzubringen“, so der Wehrführer der Feuerwehr Mitte, Uli Both, der beim Altkönigfeuer auch in der Einsatzleitung aktiv war.

„Diesen beiden Herausforderungen begegnen wir nun mit speziellem Gerät für die sogenannte Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, einem Tanklöschfahrzeug-Wald (kurz TLF-W) und dem Abrollbehälter Löschwasser“, erläutert der Wehrführer der Wehr Bommersheim, Alexander Wehrheim, welcher hauptamtlich auch bei der Stadt Oberursel im Sachgebiet Technik der Stabstelle Brand- und Zivilschutz arbeitet und unter anderem für die Fahrzeugbeschaffung zuständig ist.

Das Tanklöschfahrzeug Waldbrand (kurz TLF-W) ist hochgeländegängig und Verfügt über zwei Dachluken aus denen mit den auf dem Dach installierten Strahlrohren gearbeitet werden kann.

„Das Stadtparlament ist einem Vorschlag der Stadtbrandinspektion gefolgt und hat 2022 einer Finanzmittelumverteilung zugestimmt. Damit wurde die Möglichkeit für die Beschaffung des TLF-W (570.000 Euro) und des Abrollbehälters Löschwasser (95.000 Euro) geschaffen“, ergänzt Christof Fink.

„Das TLF-W wird künftig in Bommersheim stationiert, was auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz logisch erscheint, handelt es sich doch um den Stadtteil ohne größere Waldgebiete, doch Schwerpunkt des neuen Einsatzfahrzeugs mit einer speziellen Selbstschutzanlage, die den Unterboden des Fahrzeuges im Bedarfsfall mit Wasser benetzt, ist auch die Vegetations­brandbekämpfung von Flächen und Ackerbränden“, erläutert Stadtbrandinspektor Valentin Reuter den Hintergrund. „Und landwirtschaftliche Flächen haben wir in Bommersheim zu Hauf“, ergänzt Wehrführer Wehrheim.

Um bei Einsätzen wie diesen auch immer genügend Wasser bereitzustellen, wird die Beschaffung durch den Abrollbehälter Löschwasser ergänzt, welcher als zusätzliches Wechselmodul auf die vorhandenen Abrollkipper, auch Wechsellader genannt, aufgezogen werden kann und ein Volumen von 10.000 Liter bietet. Der Abrollbehälter wurde bereits Ende letzten Jahres ausgeliefert.

Der Abrollbehälter bietet Kapazität für 10.000 Liter Wasser und hat diverse Gerätschaften zur Waldbrandbekämpfung verladen.

Beide Fahrzeuge sind auch mit einer speziellen Beladung für die Wald- und Vegetations­brandbekämpfung wie Harken, Spezialäxten oder Löschrucksäcken ausgerüstet. Der Abroll­behälter Löschwasser hat außerdem einen Faltbehälter verladen, in den der Inhalt des Tanks entleert werden kann, um direkt wieder loszufahren und neues Wasser holen zu können.

Eine Besonderheit des TLF-W, welches in der vergangenen Woche in Oberursel eingetroffen war, ist seine hohe Wasserdurchfahrtshöhe, womit es auch im Katastrophenschutzeinsatz in Hochwassergebieten eingesetzt werden für die Personenrettung – dazu sind auf dem Dach des Fahrzeuges Notsitze verbaut. „Das macht dieses Fahrzeug, übrigens das Dritte seiner Art in Deutschland, zu einem besonders flexibel einsetzbaren Spezialgerät“, erläutert Wehrheim.

Die Feuerwehr Mitte hat die Ausbildung am Abrollbehälter bereits abgeschlossen, das Fahrzeug ist in Dienst gestellt. In Bommersheim sind die Einweisungen auf das TLF-W auch schon angelaufen, bis zur offiziellen Indienststellung wird es allerdings noch einen Augenblick dauern. „Generell arbeiten wir Augenblicklich an Ausbildungskonzepten für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, wozu sowohl in Oberursel, als auch auf Ebene des Hochtaunuskreises, Arbeitsgruppen gegründet wurden“, so Valentin Reuter.

Freuen sich über die neuen Fahrzeuge Wehrführer der Wehr Mitte Uli Both, Feuerwehrdezernent Christof Fink, Stadtbrandinspektor Valentin Reuter und Wehrführer der Wehr Bommersheim Alexander Wehrheim (v.l.n.r.)

„Wir sind froh, den Fahrzeugpark der Feuerwehr Oberursel mit diesen beiden Spezialfahrzeugen zu ergänzen. Unsere Feuerwehr ist damit rechtzeitig zum Beginn der Waldbrandsaison gut vorbereitet“, schließt Feuerwehrdezernent Fink ab.

Christof Fink
Erster Stadtrat
Feuerwehrdezernent

Feuerwehr Oberursel im überörtlichen Messeinsatz

Auch die Feuerwehren der Stadt Oberursel waren, an einem überörtlichen Einsatz der Gefahrgut-Messkomponente des Hochtaunuskreises beteiligt, die gemeinsam mit weiteren Feuerwehren aus dem Kreis überörtlich im Landkreis Limburg-Weilburg eingesetzt waren.

Aus Oberursel wurde, der in der Wehr Mitte stationierte Gerätewagen Messtechnik zur Ausgabe von Messgeräten und fachlicher Unterstützung der Einsatzleitung eingesetzt. Die Aufgabe bestand unter anderem darin, die Messgeräte für den Einsatz vorzubereiten und die eingesetzten Messtrupps in deren Benutzung einzuweisen.

Der Einsatzleitwagen der Feuerwehr Oberursel, welcher in Weißkirchen stationiert ist wurde zur Führung und Dokumentation des Messeinsatzes genutzt. Hierbei wurden die festgelegten Messpunkte dokumentiert und die über Funk kommunizierten Messdaten notiert.

Beide Fahrzeuge waren gemeinsam mit Kräften aus Bad Homburg, Kronberg und Friedrichsdorf unter der Führung des Brandschutzaufsichtsdienstes des Hochtaunuskreises zum Einsatz gekommen.

Die Komponenten wurden am 28.02.2024 und nochmals am Folgetag eingesetzt, wo unter anderem dann noch die Aufgabe der Erstellung eines Messkatasters hinzu kam, welches im weiteren Verlauf durch die nächsten zum Messen angeforderten Feuerwehren genutzt werden wird.

Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Oberursel-Oberstedten

Am vergangenen Freitagabend den 23.02.2024 war es wieder soweit: Die Freiwillige Feuerwehr Oberursel-Oberstedten lud zu ihrer alljährlichen Jahreshauptversammlung ein.

Ein Ereignis, das nicht nur den Rückblick auf das vergangene Jahr ermöglichte, sondern auch wichtige Neuwahlen, Beförderungen und Ehrungen beinhaltete. Pünktlich um 19:30 Uhr eröffnete der erste Vereinsvorsitzende Uwe Herzberger die Versammlung, die von einer musikalischen Darbietung der Dornbachtaler Musikanten unter der Leitung des Dirigenten Andreas Schaller feierlich eingeleitet wurde.

Zahlreiche Gäste, darunter der Erste Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink sowie Vertreter politischer Gremien, fanden sich ebenfalls ein, um gemeinsam mit den Mitgliedern der Feuerwehr diesen besonderen Abend zu begehen. Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung verdienter Mitglieder. Unter großem Applaus wurden Julia Neitzel, Christian Förder, Heiko Weber und Uwe Hölscher für ihre langjährige aktive Dienstzeit in der Feuerwehr ausgezeichnet.

Julia Neitzel erhielt Anerkennung für fünf Jahre, Christian Förder für 15 Jahre, Heiko Weber für 35 Jahre und Uwe Hölscher sogar für beeindruckende 45 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Jeder Einzelne von ihnen wurde für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Hingabe zum Wohl der Gemeinschaft geehrt.

Auch Susanne Wahrlich, Mitglied der Dornbachtaler Musikanten, wurde für ihre zehnjährige Mitgliedschaft in der Musikabteilung mit dem Traditionsabzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes ausgezeichnet. Eine in den Oberurseler Feuerwehren neu eingeführte Ehrung, die ihre langjährige Treue und ihr Engagement für das Feuerwehrorchester würdigte.

Emily Förder und Keshav Bahety wurden für 10 Jahre Vereinsmitgliedschaft, Harald Hiebler für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft und Christian Zährl für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt. Besonders bewegend war jedoch die Ehrung von Gerhard Schickling für seine beeindruckenden 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft. Mit einer herzlichen Laudatio von Ludwig Becker wurde Schickling für seine langjährige Verbundenheit und seinen unermüdlichen Einsatz für die Feuerwehr geehrt.Sein Engagement und seine Treue zur Feuerwehr Oberursel-Oberstedten wurden mit großer Dankbarkeit und Anerkennung seitens aller Anwesenden gewürdigt.

Vereinsvorsitzender Uwe Herzberger bedankt sich bei Jürgen Schickling für seine langjährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein und seine vorangegangene aktive Tätigkeit in der Wehr Oberstedten.

Neben den Ehrungen standen auch Beförderungen im Mittelpunkt der Versammlung. Eric Schneider, der Wehrführer, ernannte Steffi Böhm, Astrid Steinhagen, Jenny Matthäi und Anna-Maja Grabellus zu Feuerwehrfrau-Anwärterinnen. Weiterhin konnte er Viola Aierstock, Sonja Neitzel, Marian Paske und Jörg Brenneiser zum Dienstgrad Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau befördern. Emily Förder wurde zur Oberfeuerwehrfrau, Alexander Grabellus zum Hauptfeuerwehrmann und Maurice Schölzel zum Hauptlöschmeister befördert.

Die beförderten und geehrten Mitglieder der Wehr mit der (alten) Wehrführung und Stadtbrandinspektor Valentin Reuter

Der Bericht des Wehrführers Eric Schneider zeigte die herausfordernden Einsatzstatistiken des vergangenen Jahres auf. Trotz eines Anstiegs der Einsätze hatte sich die Zahl der Einsatz- und Personalstunden nahezu verdoppelt, hauptsächlich aufgrund von Großeinsätzen wie dem Waldbrand am Altkönig. Schneider betonte auch das erfreuliche Wachstum in den Abteilungen der Minifeuerwehr, der Jugendfeuerwehr, Musikabteilung und in der Einsatzabteilung, sowie die damit einhergehende Herausforderung im Zusammenhang mit der begrenzten Platzkapazität des Feuerwehrgerätehauses. Bis zu einer Entschärfung der Platzproblematik, mit dem perspektivischen Umzug der sich im Keller des Feuerwehrgerätehauses befindlichen Atemschutzübungsstrecke in das geplante Gefahrenabwehrzentrum, wird als temporäre Lösung ein Baustellencontainer, als Umkleide für die Jungend- und Minifeuerwehrdamen in kürze realisiert und eine weitere Fertiggarage auf dem Hof der Feuerwehr aufgestellt werden.

Auch die Leitung der Jugend- und Minifeuerwehr um (v.l.n.r.) Markus Tober, Karsten Wege, Astrid Steinhagen und Tina-Maria Schickling wurden in Ihren Ämtern bestätigt bzw. teilweise neu gewählt. Ganz links Eric Schneider als Wehrführer und ganz rechts der neue stellv. Wehrführer Alexander Grabellus.

Die Versammlung entlastete den Vereinsvorstand nach dem Bericht der Vereinskassiererin Manuela Hofmann und wählte anschließend neue Mitglieder für den Vorstand und den Feuerwehrausschuss. Eric Schneider wurde für eine weitere Amtszeit als Wehrführer bestätigt, während Alexander Grabellus, als sein Stellvertreter gewählt wurde. Beide übernehmen das Amt für die nächsten fünf Jahre an. Grabellus tritt die Nachfolge von Moritz Thieme-Knaus an, welcher nicht mehr zur Wahl stand.

Die neue Wehrführung der Feuerwehr Oberursel-Oberstedten bestehend aus Wehrführer Eric Schneider (links) und seinem Stellvertreter Alexander Grabellus

Uwe Herberger und Uwe Hölscher wurden erneut als erster Vereinsvorsitzender bzw. sein Vertreter gewählt und bestätigten damit ihre erfolgreiche Amtszeit.

Die Jahreshauptversammlung endete mit einem Ausblick auf kommende Herausforderungen, darunter die Verbesserung der Infrastruktur und die Vorfreude auf den geplanten Bau des Oberurseler Gefahrenabwehrzentrums, welcher nun zeitnahe realisiert werden muss.

Die Veranstaltung zeigte einmal mehr die starke Gemeinschaft und das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel-Oberstedten für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger. Sie unterstrich auch die Bedeutung der langjährigen Mitglieder und ihren unschätzbaren Beitrag zur Feuerwehrgemeinschaft.

Erfolgreicher Brandsicherheitsdienst beim Taunus-Karnevalszug durch Feuerwehr Oberursel

Auch dieses Jahr wurde beim gestrigen Taunus-Karnevalszug in Oberursel wieder ein Brandsicherheitsdienst durch die Feuerwehr Oberursel gewährleistet. Wie in den vergangenen Jahren wurden feste Wachbesatzungen auf der “BSD-Wache Nord” im Feuerwehrhaus Mitte und der “BSD-Wache Süd” im Feuerwehrhaus Stierstadt bereitgestellt, um die Großveranstaltung zu begleiten. Eingesetzt war Personal der Wehren Mitte, Bommersheim und Stierstadt.

Auf den Wachen “Nord” und “Süd” standen feste Besatzungen der Fahrzeuge bereit um ohne Verzögerung ausrücken zu können.

Besonders hervorzuheben ist die Einrichtung der gemeinsamen Einsatzzentrale auf der Wache Mitte, die seit 10 Uhr morgens durch Feuerwehrkräfte und Personal des Deutschen Roten Kreuzes voll besetzt war. Diese gemeinsame Einsatzzentrale, die sich bereits seit vielen Jahren im Rahmen der Großveranstaltungen bewährt hat, ermöglicht eine effiziente Koordination zwischen dem betrieblichen Sanitätsdienst und der Feuerwehr. Auch die Entsendung eines Verbindungsbeamten der Feuerwehr in die polizeiliche Einsatzleitung trug wesentlich dazu bei, die Kommunikationsstrukturen kurz zu halten und eine ständige Informationsweitergabe über die Entwicklung der Veranstaltung sicherzustellen.

Die Besatzung der BSD-Wache Süd im Feuerwehrhaus Stierstadt ließ es sich nicht nehmen den BSD im Kontext des Karneval stattfinden zu lassen.

Insgesamt wurden aus der Einsatzzentrale ein Feuerwehreinsatz, als auch diverse Einsätze des Sanitätsdienstes koordiniert. Die Unfallhilfsstelle des DRK auf dem Epinayplatz mit 6 Behandlungsplätzen war zeitweise voll ausgelastet, wobei vor allem alkoholbedingte Einsätze zu verzeichnen waren. Dennoch konnte die Lage dank des gut organisierten Einsatzes unter Kontrolle gehalten werden, und insgesamt wurden 8 Transporte in umliegende Krankenhäuser verzeichnet. Auch auf dem Epinayplatz war das THW eingesetzt, welches Absperrgitter stellte und für die Ausleuchtung des Platzes nach Einbruch der Dunkelheit sorgte.

Die Bereitschaftszeit wurde in Stierstadt auch genutzt die Beklebung des Abrollbehälter Hochwasser zu entfernen, da das Fahrzeug im laufenden Jahr in Eigenleistung der Wehr umgerüstet wird.

Die Feuerwehr Oberursel möchte die gute Zusammenarbeit mit allen Hilfsorganisationen, Behörden und dem Veranstalter besonders hervorheben, die zum erfolgreichen Verlauf beigetragen haben. Die Gesamteinsatzleitung der Feuerwehr lag beim stv. Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs. Bis 20:30 Uhr wurde der Brandsicherheitsdienst beendet und die Wachbesatzungen aufgelöst.

Schneechaos hält Feuerwehr Oberursel im Dauereinsatz

Seit dem gestrigen Montag befinden sich die Feuerwehren Oberursel im Dauereinsatz, um den Herausforderungen des Schneechaos in der Region Herr zu werden. Bereits am gestrigen Mittag setzte intensiver Schneefall ein, der im Laufe des Tages zu zahlreichen Einsätzen führte.

Gegen 15:00 Uhr wurde die Feuerwehr Oberursel-Mitte zum ersten umgestürzten Baum alarmiert. Dieses Einsatzstichwort wiederholte sich im Verlauf des Tages mehrfach im gesamten Stadtgebiet. Bis Mitternacht mussten alle Feuerwehren der Stadt ausrücken und unterschiedlichste Einsätze im Zusammaenhang des Schneefalls in ihren Ausrückebezirken bewältigen.

Auf der Frankfurter Landstraße kam die Drehleiter zum Einsatz um Äste eines Baumes zu entfernen, die herab zu stürzen drohten.

Der schwere nasse Schnee führte dazu, dass immer wieder Bäume unter der Last auf Fahrzeuge, Häuser oder den öffentlichen Verkehrsraum stürzten, was den Einsatz der Feuerwehr erforderte. Besonders betroffen war der nördliche Bereich der Stadt, wo Schneehöhen von 15-20 cm gemessen wurden. Die Bundesstraße B455 und die L3004 in Richtung Feldberg waren aufgrund umgestürzter Bäume mehrfach blockiert. Teilweise wurden Fahrzeuge zwischen den umgestürzten Bäumen eingeschlossen, was zur Sperrung der Straßen ab dem Hohemarkkreisel durch die Polizei führte.

Immer wieder stürzten Bäume auf Fahrzeuge und mussten von der Feuerwehr entfernt werden.

Leider ignorierten einige Autofahrer die Straßensperren und umfuhren diese, was zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr führte. Stadtbrandinspektor Valentin Reuter betonte, dass dieses Verhalten nicht nur die Autofahrer, sondern auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gefährde. Insbesondere auf der Kanonenstraße beobachteten die Kräfte, wie Bäume massiv durchbogen und teilweise umstürzten. Einsatzmaßnahmen mussten teilweise zum Eigenschutz unterbrochen werden.

Die Absperrung an der Hohemark wurde leider durch einige PKW ignoriert, was zu Folgeeinsätzen der Feuerwehr führte.

Die Königsteiner Straße (K772) wurde zeitweise durch die Polizei gesperrt, da die Durchfahrt zu gefährlich war. Auf der B455 kam der Verkehr durch festgefahrene LKW und PKW komplett zum Erliegen. Die Feuerwehr half, festgefahrene PKW zu befreien, um das Verkehrschaos zu lindern. Immer wieder rutschten Fahrzeuge in den Graben und verhinderten die Weiterfahrt des nachfolgenden Verkehrs.

Am Sandplacken lagen auch größere Bäume quer auf der Fahrbahn.

Bis etwa 01:00 Uhr konnten die Einsätze abgearbeitet werden, sodass die ehrenamtlichen Kräfte die Wachen verlassen konnten. Jedoch war die Nacht für die Feuerwehr Mitte kurz, denn gegen 05:30 Uhr mussten sie erneut ausrücken und ist seitdem wieder durchgehend im Einsatz.

Überall kam es zu ähnlichen Bildern – umgestürzte Bäume auf Gehwegen.

Aktuell sind die Kräfte wieder mit dem Schwerpunkt Hohemark im Einsatz. Die U-Bahn-Linie U3 musste ab Rosengärtchen eingestellt werden, da Äste und Bäume den Schienenweg blockierten. Es kam erneut zu umgestürzten Bäumen und herabfallenden Ästen.

Die Wehr Oberstedten musste den Weg auf der Obeliskenschneise freischneiden.

Bis jetzt (08:00 Uhr) wurden 52 Einsätze im gesamten Stadtgebiet abgearbeitet. An einigen Einsatzstellen, insbesondere dort, wo keine unmittelbare Gefahr bestand, musste auf Fachfirmen verwiesen werden, erklärt der Stadtbrandinspektor Reuter. Er betont jedoch, dass die Zahl im Laufe des Tages voraussichtlich weiter steigen wird, denn der auffrischende Wind sorgt für eine zusätzliche Belastung der Bäume.

Die Feuerwehr warnt eindringlich vor der aktuellen Gefahr von herabstürzenden Bäumen oder Ästen. Es wird dringend empfohlen, den Wald zu meiden und bei Verlassen des Hauses auf Bäume und Äste zu achten. Die Bevölkerung wird gebeten, wenn möglich zu Hause zu bleiben, um sich selbst und andere nicht zu gefährden.

Erfolgreiche Katastrophenschutzübung “TAURUS” stärkt Einsatzfähigkeit der Feuerwehren in Oberursel

Das vergangenen Wochenende stand im Hochtaunuskreis ganz im Zeichen der Katastrophenschutzübung “TAURUS”, die am 17. und 18. November stattfand. Die Feuerwehren der Stadt Oberursel waren dabei engagiert und intensiv in die Übung eingebunden, gemeinsam mit allen Stadtteilwehren.

Inbetriebnahme der Notstromanlage an einem der Feuerwehrhäuser

Die Feuerwehrhäuser wurden während der Übung mit Notstromgeneratoren betrieben, wobei der Fokus auf der Erfassung von Verbrauchsinformationen lag. Die Anlagen wurden dabei bewusst ausgelastet um aussagekräftige Informationen zu den Verbräuchen zu erlangen.

Zusätzlich wurde die Übung genutzt, um Logistikkonzepte zu überprüfen. Besonders die Wehr Mitte war in die Überprüfung der Kraftstofflogistik des Hochtaunuskreises sowie des Trinkwassertransportsystems eingebunden. Der Stadtbrandinspektor Valentin Reuter unterstreicht die Wichtigkeit gewonnener Erkenntnisse für zukünftige Optimierungen: “Es sind einige Erkenntnisse gesammelt worden, die wir bei künftigen Übungen verbessern können, aber genau dafür sind solche Übungen ja konzipiert.”

Die Koordination der Kraftstofflogistik und der Betankungsvorgang war Teil der Übung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Übung war die Analyse der Feuerwehrhäuser unter dem Gesichtspunkt eines 24-Stunden-Betriebs und die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit bei einem kompletten Ausfall der Kommunikationsstrukturen. Da die Feuerwehrhäuser als Notfallinfopunkte agieren, haben sich alle Wehren damit befasst, wie sie die Anliegen der Bevölkerung bearbeiten würden. Teilweise wurden hierzu Anlaufstellen eingerichtet.

Anlaufstelle des Notfallinfopunktes der Wehr Stierstadt

In Anbetracht des beübten Kommunikationsausfalls der regulären Funkkommunikation der Feuerwehr wurden Satellitenkommunikationssysteme in Weißkirchen und Oberursel-Mitte errichtet. Diese ermöglichten nicht nur Telefonverbindungen, sondern auch die Nutzung eines autarken Chatprogramms, unabhängig vom öffentlichen Internet.

Inbetriebnahme der Satellitenkommunikation in Weißkirchen

Die Verpflegung der Einsatzkräfte, die von Freitag 18 Uhr durchgehend bis Samstag 16 Uhr im Dienst waren, wurde in den Feuerwehrhäusern kreativ umgesetzt. Die Wehr Bommersheim löste dies auf besondere Art und Weise, wurden die Wachmannschaft mit diversen Raclettegrills versorgt, um der Aufgabenstellung nach erhöhtem Stromverbrauch und Versorgung gleichermaßen gerecht zu werden.

Kreative Lösung der Aufgabenstellung des Stromverbrauchs und der Verpflegung: Raclette Kameradschaftsabend im Lehrsaal der Wehr Bommersheim

Die Übung beinhaltete regelmäßige Kommunikation der Kraftstoffstände, Weiterleitung von Hilfeersuchen der Bevölkerung und Nutzung von Boten zur Übermittlung der Meldungen an den Meldekopf der bei der Wehr Mitte eingerichtet war. Von dort wurden die Hilfeersuchen dann (fiktiv) über den Satellit an die Leitstelle übertragen.

Satellitenterminal vor der Einsatzzentrale der Wehr Mitte, die als Meldekopf zur Leitstelle des Hochtaunuskreises diente

Auch der Verwaltungsstab der Stadtverwaltung kam am Samstag im Rahmen der Übung zusammen, um den Fortbetrieb der Verwaltung im Rahmen eines Blackout-Ereignisses zu besprechen. “Hierbei wurden diverse Erkenntnisse gesammelt, die es nun gilt im Rahmen des Risikomanagements zu bearbeiten”: erläutert erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink.

Zusammenfassend erklärten Fink und Reuter, dass die Übung ein großer Erfolg war, viele wichtige Erkenntnisse gewonnen wurden und diese nun in die Weiterentwicklung der Konzepte einfließen sollen. Besonders hervorgehoben wurden die fortgeschrittenen Bemühungen zur Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Feuerwehren, die künftig in Oberursel mit Richtfunkantennen, ebenfalls unabhängig vom öffentlichen Netz, realisiert werden sollen.

Feuerwehr Oberursel im Einsatz bei Wohnungsbrand in Weißkirchen

Am gestrigen Abend um 21:09 Uhr wurde die Feuerwehr Oberursel zu einem umfangreichen Einsatz in einem Mehrfamilienhaus in der Straße “Am Gassgang” in Weißkirchen gerufen. Im ersten Obergeschoss war in einer Wohnung ein Brand ausgebrochen.

Mehrere Anrufer meldeten über den Notruf 112 Flammen und eine starke Rauchentwicklung, woraufhin die Feuerwehren Weißkirchen und Stierstadt von der zentralen Leitstelle alarmiert wurden. Die Wehr Weißkirchen traf rasch am Einsatzort ein und entsandte einen Trupp unter Atemschutz in die betroffene Wohnung. Zu Beginn war unklar, ob sich noch eine Person in der Wohnung befand.

Einsatzkräfte bei der Lagebesprechung Bild: KFV Medienteam


Der Wohnungsmieter konnte sich jedoch bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbstständig retten, informierte seine Nachbarn und wurde später mit einer Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise blieben alle anderen Bewohner unverletzt.


Die Feuerwehr setzte weitere Trupps unter Atemschutz ein und konnte das Feuer auf die Wohnung begrenzen, die jedoch völlig zerstört wurde. Auf der Rückseite des Gebäudes kamen die Kräfte der Wehr Stierstadt zum Einsatz, begingen die Brandwohnung über tragbare Leitern und kontrollierten die Fassade unter Zuhilfenahme der Drehleiter. Nach der Brandbekämpfung wurde eine umfassende Belüftung durch die Feuerwehr eingeleitet.

Es waren Wehren aus Weißkirchen, Stierstadt, Bommersheim und Mitte eingesetzt. Bild: KFV Medienteam


Die Feuerwehr Oberursel erhielt Unterstützung von Einsatzkräften des Rettungsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Bergwacht und des Hochtaunuskreises. Insgesamt waren 75 Einsatzkräfte an dem Einsatz beteiligt, einschließlich der Wehren Bommersheim und Mitte, die im Verlauf des Einsatzes hinzugerufen wurden.

Zum Beginn des Brandes blieb die Wohnungstür der betroffenen Wohnung offen, wodurch sich der Rauch im gesamten Treppenraum ausbreitete. Die Bewohner der anderen Wohnungen handelten jedoch vorbildlich, indem sie in ihren Wohnungen blieben, die Türen zum Treppenraum geschlossen hielten und Kontakt zur Feuerwehr aufnahmen. Dadurch waren sie zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Interview unseres Stadtbrandinspektors Valentin Reuter.
Quelle: KFV Medienteam


Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Bewohner angewiesen, vorübergehend bei Familie, Freunden oder Bekannten unterzukommen. Für diejenigen, die keine Unterkunft finden konnten, organisierte die Stadtverwaltung Oberursel eine spontane Notunterbringung in einem Hotel.

Die Unterbringung der Personen wurde durch das DRK und die Bergwacht unterstützt. Bild: KFV Medienteam

Die Einsatzmaßnahmen wurden bis um 23:00 Uhr abgeschlossen, und die Einsatzstelle wurde zurückgebaut. Anschließend mussten alle Fahrzeuge neu bestückt werden, um wieder einsatzbereit zu sein. Noch währen des Einsatzes wurde das in Oberursel praktizierte Hygienekonzept aktiviert, das die Einsatzkräfte vor dem gefährlichen Brandrauch schützt, der sich in der Schutzkleidung ansammelt. Dazu wird Wechselkleidung bereitgestellt, die noch am Einsatzort angelegt wird. Verschmutzte Kleidung und Einsatzgerät wird verpackt und gesondert zur Reinigung in der Wache Mitte überführt.

Das aktivierte Hygienekonzept schützte die eigenen Kräfte nach dem Einsatz. Bild: Feuerwehr Oberursel

Die Feuerwehr lobt das besonnene Verhalten der Bewohner, das dazu beigetragen hat, dass keine weiteren Personen zu Schaden kamen. Es wird darauf hingewiesen, dass es ideal gewesen wäre, wenn die Wohnungstür der Brandwohnung ebenfalls geschlossen worden wäre – leider wurde dies in der Panik des Wohnungsmieters vergessen.