Gestern eilte die Freiwillige Feuerwehr Oberursel den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Neu-Anspach zu Hilfe, als diese infolge eines Starkregenereignisses mit Überflutungen zu kämpfen hatten. Mehrere Keller standen unter Wasser, nachdem ein Bach über die Ufer getreten war.
Die erste Anforderung der Feuerwehr Weißkirchen erfolgte um 19:30 Uhr, bei der eine Löschgruppe zur Unterstützung durch die Einsatzleitung der Feuerwehr Neu-Anspach angefordert wurde. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde gegen 20:00 Uhr die Hochwasserlogistikkomponente der Feuerwehr Stierstadt mit 800 Sandsäcken zum Feuerwehrhaus Neu-Anspach beordert. Auch hier begleitete eine Löschgruppe das Wechselladerfahrzeug, um die Sandsäcke vor Ort auch gleich einsetzen zu können. Es wurden diverse Gebäude geschützt und insbesondere der Bach umgeleitet, um weitere Schäden zu verhindern. Später wurden beide Löschgruppen dann an den verschiedenen Einsatzstellen vor allem im Ortsteil Westerfeld eingesetzt, hier galt es diverse unter Wasser stehende Keller auszupumpen.
Gegen 20:30 Uhr wurde dann noch ein Kommandowagen der Feuerwehr Mitte angefordert, um die unerledigten Einsatzstellen zu sichten und der Einsatzleitung Erkenntnisse zu den noch benötigten Maßnahmen mitzuteilen. Bei einem Großteil der gesichteten Einsatzstellen konnte erfreulicherweise Entwarnung gegeben werden, da sich das Wasser bereits wieder zurückgezogen hatte.
Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel wurden dann sukzessive aus dem Einsatz entlassen und das letzte Löschfahrzeug der Feuerwehr Stierstadt kehrte gegen 01:30 Uhr sicher an seinen Standort zurück.
Die eingesetzten Kameradinnen und Kameraden halfen der Feuerwehr Neu-Anspach gerne, da es in Oberursel trotz Unwetterwarnung zu keinerlei Einsätzen gekommen war. Dies zeigt erneut, wie plötzlich und punktuell Unwetterereignisse eintreten können und unterstreicht die Wichtigkeit einer funktionierenden und gut ausgebildeten Gefahrenabwehr.
Am vergangenen Freitag, den 31. März 2023, fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehren Oberursels für das Jahr 2022 statt. Neben den zahlreichen Mitgliedern der Feuerwehren konnte Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler, Bürgermeisterin Antje Runge und Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink sowie weitere Vertreter der politischen Fraktionen begrüßt werden. Auch der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen Norbert Fischer, war als Vertreter des Hochtaunuskreises anwesend.
Im Jahresbericht gaben Stadtbrandinspektor Valentin Reuter und sein Stellvertreter Andreas Ruhs einen Überblick über die Personalentwicklung, Einsätze, Anschaffungen und Ausbildungen im Jahr 2022. Besonders erwähnenswert und immer wieder Thema auch anderer Wortbeiträge des Abends, waren die Waldbrandereignisse, der sich die Feuerwehrleute im Sommer letzten Jahres, gegenübergestellt sahen. “Wir haben darauf reagiert, den Fuhrpark im Rahmen eines Mittelumverteilungsplans modernisiert und hoffen, dass die Fahrzeuge noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden können” erläutert Ruhs, der einen Fokus des laufenden Jahres auch in der Ausbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung sieht. Nebst den Waldbränden kam es auch zu einem größeren Wohnhausbrand im Weißkirchen, zu dem auch Kräfte aus dem Umland alarmiert wurden, da sich die Brandbekämpfung aufgrund eines Wärmedämmverbundsystems schwierig gestaltete.
717 Einsätze wurden im Jahr 2022 in Oberursel abgearbeitet
Der hauptamtliche Stadtbrandinspektor Reuter nannte verschiedene Digitalisierungsprojekte, die zu einer Optimierung der Abläufe für Ehrenamt und Verwaltung geführt haben. Allen voran möchte man auch im laufenden Jahr weitere Tablet-PCs für die Führungsunterstützung in Dienst nehmen. Auch der Fahrzeugpark soll weiter modernisiert werden und im laufenden Jahr noch zwei baugleiche Drehleiterfahrzeuge beschafft werden.
Entscheidendes Zukunftsprojekt der Feuerwehr ist nach wie vor das Gefahrenabwehrzentrum an der Lahnstraße, wo gehofft wird im Januar 2024 den ersten Spatenstich zu machen. Aktuell laufen die Bemusterungen und Vorbereitung für die Ausschreibung des Großprojektes, welches die Feuerwehr Mitte, den zentralen Ausbildungsstandort aller Feuerwehren Oberursels und die Stabstelle Brand- und Zivilschutz als Teil der Stadtverwaltung beherbergen wird. Doch auch an den Feuerwehrhäusern in den Stadtteilen mussten bauliche Maßnahmen vorgenommen werden, da diese den gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit nicht mehr entsprachen. So hofft man sowohl das Bauprojekt am Feuerwehrhaus Weißkirchen als auch in Stierstadt nun zügig abzuschließen – sind dort nur noch Restarbeiten durchzuführen. “Mittelfristig muss nun auch das Feuerwehrhaus Bommersheim betrachtet werden, doch es gibt bereits Ideen”, so Andreas Ruhs.
Nachdem die Stadtbrandinspektion ihren Bericht beendet hatte, war ein weiteres wichtiges Thema der Versammlung, die Abstimmung der Aufgabenbeschreibung des Sprechers der ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr Oberursel. Hierzu gab es einen Bericht von Frank Baresch in Form einer Videobotschaft. Das von Ihm gemeinsam mit allen Stadtteilfeuerwehren erarbeitete Papier, wurde positiv beschieden und soll fortan die Arbeit des Sprechers der Feuerwehr beschreiben. Barsch wurde letztes Jahr als Konsequenz der hauptamtlichen Besetzung des Stadtbrandinspektors gewählt worden um die Belange der ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr zu vertreten.
Besondere Bedeutung hatten auch die Beförderungen und Ehrungen. Befördert wurden Matthias Schreiber vom Hauptlöschmeister zum Brandmeister sowie Moritz Thieme-Knaus vom Brandmeister zum Oberbrandmeister. Zudem gab es Ehrungen für verdiente Betreuer der Jugendfeuerwehr, langjährige Feuerwehrmusik und aktiver Mitgliedschaft im Einsatzdienst.
Jugendfeuerwehrehrungen
Christian Dominguez (Vertreter der Kreisjugendfeuerwehr) führte folgende Ehrungen durch:
Tim Kinkel (Florian-Medaille in Silber)
Marius Jungs (Florian-Medaille in Silber)
Kai Westenburger (Florian-Medaille in Bronze)
Feuerwehrmusik
Norbert Fischer (Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes) und Karl-Heinz Biaesch (Kreisstabführer) führten folgende Ehrungen durch.
Melanie Kohl (Ehrenzeichen für Hessische Feuerwehrmusiker in Silber für 25 Jahre aktive Feuerwehrmusik)
Nassauische Feuerwehrverbandsehrungen
Norbert Fischer führte in seiner Funktion als Vorsitzender des Nassauischen Feuerwehrverbands (NFV) folgende Ehrungen des Nassauischen Feuerwehrverbands durch:
Ehrenmedaille des NFV in Silber für 20 Jahre
Ehrenmedaille des NFV in Gold für 30 Jahre
Ehrenkreuz des NFV in Silber
André Gembler
Carolin Hafer
Oliver Kinkel
Daniel Köster
Frank Baresch
Kevin Rudeloff
Jörg Libbert
Martin Werrel
Markus Braun
Tina Schickling
Thorsten Feucht
Ehrungen des Landes Hessen
Norbert Fischer führte in seiner Funktion als Präsident des hessischen Feuerwehrverbands folgende Ehrungen des Landes Hessen durch:
Silbernes Brandschutzehrenzeichen für 25 Jahre
Goldenes Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre
Goldene Ehrennadeladel des Landes Hessen
Maximilian Locher
Christian Luxenburger
Christoph Burkard
Mathias Dressel
Thomas Burkard
Christiane Himmelhuber
Uwe Herzberger erhielt des bronzene Brandschutzverdienstzeichen am Bande für besondere Verdienste.
Anerkennungsprämie des Landes Hessen
Bürgermeisterin Antje Runge führte die Ehrung mit den Anerkennungsprämien des Landes Hessen für aktiven Feuerwehrdienst durch.
10 Jahre
20 Jahre
30 Jahre
40 Jahre
Marcus Tober
Daniel Köster
Timo Steinbach
Frank Weineck
Hans Himmelhuber
Nico Eberhardt
Thomas Keßler
Nico Ernst
Matthias Schreiber
Andreas Henzler
Katrin Riese
Holger Sachs
Christoph Mehl
Dennis Thauberger
Alexander Kunz
Frank Baresch
Jörg Peppel
Markus Potzi
Benedikt Sulzbach
Sven Buhlmann
Anerkennungsprämie Stadt Oberursel
Feuerwehrdezernent Christof Fink führte die Ehrung mit den Anerkennungsprämien der Stadt Oberursel für aktiven Feuerwehrdienst durch.
5 Jahre
15 Jahre
25 Jahre
Florian Matthes
Robert Milkereit
Carolin Hafer
Lukas Böttrich
Martin Müller
Maurice Minoth
Moritz Gutwein
Stefanie Geibel
Till Krammich
Der Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler sprach ein Grußwort und bedankte sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für ihren ehrenamtlichen Dienst bei der Feuerwehr Oberursel. Die Bürger wissen, dass sich auf die Feuerwehren der Stadt Oberursel verlassen können.
Auch Bürgermeisterin Antje Runge und erster Stadtrat Christof Fink, sprachen den Anwesenden und allen Mitgliedern der Feuerwehr ihren Dank aus. Runge sah sich von den Einsätzen beindruckt und unterstrich, dass die Stadt hinter den Projekten der Feuerwehr, allen voran dem Gefahrenabwehrzentrum steht. Feuerwehrdezernent Fink ging auf die personelle Unterstützung der Stabstelle Brand- und Zivilschutz ein, welche im Laufe diesen Jahres eine Vollzeitstelle für den Bereich Gefahrenabwehrplanung und Zivilschutz, einen FSJler und eine Person zur Unterstützung im Bereich IT als Abordnung der städtischen Abteilung IT- und Prozesse erhalten soll.
Bürgermeisterin Antje Runge und Feuerwehrdezernent Christof Fink hielten ihr Grußwort gemeinsam.
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Norbert Fischer, überbrachte die Grüße des Landrates und Kreisbrandinspektors Carsten Lauer. Er bedankte sich bei der Feuerwehr Oberursel für die gute Zusammenarbeit und ging auf die kürzlich durch das Land Hessen erstellten Ausbildungskonzepte für die Waldbrandbekämpfung, als Antwort auf die Großbrände im vergangenen Sommer, ein.
Norbert Fischer sprach als Vertreter des Hochtaunuskreises
Valentin Reuter schloss die Versammlung um 21:50 Uhr und bedankte sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement und die ständige Einsatzbereitschaft, aber auch den Familien für ihr Verständnis. Allen wünscht er, dass sie jederzeit gesund und unversehrt von den Einsätzen zurückkehren.
Heute Morgen um 09:15 Uhr wurde die Feuerwehr Oberursel zu einem Einsatz in der Adenauerallee gerufen. Ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses hatte Rauch auf einem Balkon im 7. Obergeschoss bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Die Feuerwehr rückte mit Einheiten aus Oberursel-Mitte und Bommersheim an, und auch umfangreiche Kräfte des Rettungsdienstes wurden entsandt.
Rund um den Park in der Adenauerallee stellten sich die Einsatzkräfte auf.
Aufgrund einer zwischenzeitlichen Meldung, dass einer der Bewohner zurück in die brennende Wohnung gelaufen war, wurde das Einsatzstichwort noch auf der Anfahrt erhöht, und die Feuerwehren Oberursel-Weißkirchen und -Stierstadt wurden nachalarmiert.
Die ersten Kräfte konnten bereits von der Straße aus Rauch aus dem Mehrfamilienhaus erkennen. Umgehend wurden Kräfte unter Atemschutz in die brennende Wohnung entsendet. Das Feuer auf dem dazugehörigen Balkon konnte als Quelle für die Rauchentwicklung ermittelt werden. Personen wurden keine mehr angetroffen, da diese bereits von der ersteintreffenden Polizei aus der Wohnung gebracht wurden.
Auch die Drehleiter kam zum Einsatz.
Glücklicherweise beschränkte sich das Feuer auf den Balkon und hatte nicht auf die Wohnung übergegriffen. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und das Gebäude kontrollieren. Es gab keine Verletzten, die Bewohner der brennenden Wohnung wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht.
Insgesamt waren etwa 45 Einsatzkräfte mit 15 Fahrzeugen vor Ort. Der Einsatz dauerte etwa eine Stunde, in der die Adenauerallee zeitweise vollständig gesperrt war. Die genaue Ursache des Feuers ist derzeit noch unklar.
Die Adenauerallee war zwischenzeitlich voll gesperrt.
Die Feuerwehr Oberursel betont die Wichtigkeit, bei Rauchentwicklung umgehend die Feuerwehr zu alarmieren und sich in Sicherheit zu bringen. Wir möchten alle Bewohnerinnen und Bewohner daran erinnern, dass Rauchmelder in allen Wohnungen installiert sein müssen, um im Falle eines Brandes frühzeitig gewarnt zu werden. Bitte achten Sie darauf, dass sie Ihre Rauchmelder regelmäßig über die darauf installierte Prüftaste auf Funktionsfähigkeit testen.
Um 19:30 Uhr eröffnete die stellvertretende Wehrführerin Melanie Braun die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Einsatzabteilung und des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel Stierstadt. Wehrführer Sascha Aumüller konnte die Versammlung krankheitsbedingt leider nicht leiten. Braun begrüßte den Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler, Stadtbrandinspektor Valentin Reuter, seinen Stellvertreter Andreas Ruhs sowie den Stierstädter Ortsvorsteher Thomas Gerecht.
Zunächst gab Braun einen Ausblick auf das kommende Jahr: Die Ausschreibung für das neue HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) und auch für die Drehleiter werden noch dieses Jahr erfolgen. Der neue Betreuungscontainer wird voraussichtlich erst später beschafft, da die Angebote unverhältnismäßig hoch waren. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten verzögert sich die Fertigstellung des Anbaus neben dem Gerätehaus bis voraussichtlich Ende März. Nun berichtete Braun aus den verschiedenen Abteilungen: Das Social Media Team informiert die Presse und auf sämtlichen sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram, Twitter und die eigene Homepage) über alle Aktivitäten der Wehr und freut sich über immer mehr Follower.
Die Mini-Feuerwehr freut sich über aktuell 17 Kinder im Alter von 6 und 10 Jahren. Sie erlernen spielerisch die Aufgaben einer Feuerwehr, sowie das richtige Absetzen des Notrufes. Im vergangenen Jahr haben die Kinder nach erfolgreicher Abarbeitung von Aufgaben (u.a. Schuhe binden, Aufsagen der eigenen Adresse und eine kreative Aufgabe im Team) die „Feuerwehrtatze“ mit Urkunde als erstes Abzeichen erhalten. Der Jugendfeuerwehr gehören aktuell 14 Jugendliche an, darunter 4 Mädchen. Unter anderem wurde ein Ausflug zum Holiday-Park unternommen und das höchste Abzeichen der deutschen Jugendfeuerwehr die „Leistungsspange“ wurde erfolgreich bestanden. Die Brandschutzerziehung konnte insgesamt rund 150 Kindern sowie 25 Betreuerinnen und Betreuern aus Stierstädter Kitas und Schulen das richtige Verhalten im Brandfall vertraut machen. Einen besonderen Termin hatte das Team im Herbst 2022. Die Eltern eines brandbetroffenen Kindes kontaktierte das Team, da das Kind seit dem Brandereignis erkennbare Ängste vor der Feuerwehr hatte. Mit viel Aufklärungsarbeit konnte das Team hoffentlich die Ängste nehmen.
Regelmäßig trafen sich die 24 Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung. Das Pumpenmuseum restaurierte im vergangenen Jahr wieder alte Tragkraftspritzen und nahm mit dem mittlerweile 80 Jahre altem LLG (Leichtes Löschgruppenfahrzeug) und dem Trabbi an diversen Veranstaltungen und Umzügen teil. Der Musikzug repräsentierte die Wehr musikalisch auf vielen Veranstaltungen, auch über die Stierstädter Grenzen hinaus. Ob beim Blasmusik-Opening, am Stierstädter Kerbesonntag oder dem hauseigenen Starkbierfest zeigten alle Musiker ihr Können. 21 Schülerinnen und Schüler wurden 2022 in der Minimusik, dem Blockflöten oder an Instrumenten unterrichtet.
70% der Einsätze finden tagsüber statt
Weiter ging es mit den Informationen zur Einsatzabteilung. Sie besteht aus 47 Kräften, zusätzlich unterstützen 9 Tageseinsatzkräfte der Firmen Klaas Elektrotechnik, Barth Galvanik und Aumüller Brandschutz die Wehr. Da 70 Prozent der Einsätze tagsüber stattfinden, ist dies eine enorme Entlastung. Mit 121 Einsätzen ist die Zahl im Vergleich der letzten Jahre leicht gestiegen. Besondere Einsätze im letzten Jahr waren der ausgedehnte Hausbrand im Januar in Weißkirchen, ein größerer Kellerbrand in Bommersheim und ein brennender LKW in der Taunusstraße. Die Nacht vom 20. April war aufgrund von zwei aufwendigen Einsätzen sehr kurz; in Stierstadt brannte ein Balkon und kurze Zeit später wurden die Kräfte zur Unterstützung nach Steinbach alarmiert, wo in einem Mehrfamilienhaus Flammen aus einer Wohnung schlugen. Bei diesem Einsatz kam für eine Person leider jede Hilfe zu spät. Im Sommer war die Wehr auch bei den größeren Waldbränden im Taunus beteiligt. Ebenso wurde die Drehleiter letztes Jahr mehrmals bei diversen Sturmeinsätzen und zur Personenrettung aus Gebäuden eingesetzt. Ende letzten Jahres war die Wehr noch zweimal in Weißkirchen zur Unterstützung tätig; bei einem Brand in einem Bitumensilo und eines Geräteschuppens. Die Wehrführung bedankte sich bei allen Feuerwehren für die gute Zusammenarbeit.
Danach wurde das Wort an den ersten Vorsitzenden Dennis Becker übergeben. Dieser berichtete von einem erfolgreichen Jahr. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht und ein voller Erfolg. Vom Tag der offenen Tür, der Stierstädter Zeltkerb im Juli, bei der die Feuerwehr die komplette Organisation und Ausrichtung innehatte, bis hin zum Weihnachtsmarkt am ersten Dezemberwochenende. Becker bedankte sich bei allen Beteiligten und freut sich schon auf den gemeinsamen Ausflug für alle Helfer der Kerb im September.
Als nächsten Tagesordnungspunkt der Versammlung standen Wahlen im Verein an. Die fünfjährige Amtszeit des Vorsitzenden Becker war vollendet. Er wurde einstimmig wiedergewählt. Die beiden Beisitzer Sarah Steinbach und Frank Baresch wurden ebenfalls in ihrem Amt bestätigt.
Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler und Ortsvorsteher Thomas Gerecht richteten ihre Grußworte an die Versammlung und bedankten sich für die geleistete Arbeit der Feuerwehr im Einsatzalltag sowie den Aktivitäten im Bereich des Vereinslebens. “Sie sind ein wichtiger Bestandteil Stierstädter Traditionen” so Köhler. Im Anschluss trat Stadtbrandinspektor Valentin Reuter ans Rednerpult und betonte die gute Zusammenarbeit aller Feuerwehren, sowie die Weiterentwicklung sämtlicher gemeinsamer Projekte.
Melanie Braun verlas noch die Grußworte des Sprechers der Ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen Frank Baresch, der aus familiären Gründen leider nicht anwesend sein konnte. Gemeinsam mit allen Einsatzabteilungen der Feuerwehr der Stadt Oberursel konnte eine Aufgabenbeschreibung für die Funktion erarbeitet werden, die im Rahmen der Gesamtstadt Jahreshauptversammlung beschlossen wird und die Funktion mit geregelten Aufgaben und Kompetenz ausstattet. Damit wird der Weg für einen klaren und fairen Umgang miteinander im Umfeld Ehrenamt – Hauptamt- Verwaltung – Politik geebnet.
Mit Aussicht auf den Tag der offenen Tür am traditionellen Pfingstsonntag wurde die Versammlung um 21:18 Uhr geschlossen.
Florian Eisinger zum Stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart ernannt
Jugendarbeit in einer Feuerwehr – hierrüber könnte man lange referieren. “Wir alle wissen, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche an die Aufgaben der Feuerwehr heranzuführen und sie für den Einsatz in der Feuerwehr vorzubereiten” – so Braun im Vorfeld zur Ernennung. Die Jugendfeuerwehrwartin Larissa Hagen kann die Führung, Ausbildung und Organisation der Jugendfeuerwehr nicht allein ausführen. Es bedarf eines gut funktionierenden Teams. Florian Eisinger, der bereits seit 2019 Jugendgruppenleiter ist, wurde zum stellvertretenen Jugendwart ernannt.
Elisabeth Frey, Sandra Eisenacher und Lina Purps wurden zur Feuerwehrfrau-Anwärterin ernannt, sowie Fabian Kind und Robert Knecht zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Die Anerkennungsprämie der Stadt Oberursel erhielten Robert Knecht und Anika Schneider für 5 Jahre sowie Fabian Korf, Jens Naß, Robert Wesemann und Andre Wick für 15 Jahre.
von links nach rechts – 2. Reihe: Andre Wick, Fabian Korf, Dennis Becker, Elisabeth Frey, Fabian Kind, Robert Knecht, Lina Purps, Florian Eisinger; von links nach rechts – 1. Reihe: Larissa Hagen, Sandra Eisenacher, Melanie Braun, Sarah Steinbach
Bei einem Stromausfall funktionieren unmittelbar die Festnetztelefone nicht mehr, auch das Mobilfunknetz kann nach wenigen Stunden zusammenbrechen – in Oberursel ist man auf eine solche Lage vorbereitet.
Notstromgeneratoren an den Feuerwehrhäusern, die bereits 2013 beschafft wurden, halten die Gefahrenabwehr im Ernstfall weiter handlungsfähig. Die Feuerwehrhäuser werden bei längerfristigen Stromausfällen besetzt und dienen als sogenannte Notfallinfopunkte oder auch „Katastrophenschutz-Leuchttürme“. Die Bevölkerung kann sich dort mit ihren Hilfeersuchen an die Wachen wenden.
„Notfallinfopunkte sind grundsätzlich alle Feuerwachen und Feuerwehrgerätehäuser in Oberursel. Von dort aus ist die Kommunikation zur Leitstelle sichergestellt. Dafür werden unter anderem sogar Satellitentelefone bereitgehalten. Beim letzten großen Stromausfall in Oberstedten am 21.10.2022 hat das neue System bereits erfolgreich funktioniert“, berichtet Feuerwehrdezernent Christof Fink.
Die Feuerwachen sind nun über eine neue Beschilderung auch als Notfallinfopunkt, kurz „NIP“ erkennbar. Über die NIPs werden auch Informationen zur Schadenlage an die Bevölkerung weitergegeben.
Die Schilder mit Hinweis auf die Notfallinfopunkte wurden an allen Feuerwehrhäusern installiert. Das Foto zeigt (v.l.n.r. ) Stadtbrandinspektor Valentin Reuter, hauptamtl. Gerätewart Reimund Burkardt, Feuerwehrdezernenten und Ersten Stadtrat Christof Fink und Jan Haselau von der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel-Mitte.
„Auf der Homepage www.oberursel.de/nip können sich die Bürgerinnen und Bürger auch über Vorsorgemaßnahmen für eine solche Lage informieren. Es ist wichtig, dass jeder einzelne vorbereitet und informiert ist, besonders auch über die verschiedenen Sirenensignale, die im Falle eines Stromausfalls auf die Gefahrenlage hinweisen“, bittet Stadtbrandinspektor Valentin Reuter die Bevölkerung, sich frühzeitig zu informieren.
Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt einen Verwaltungsstab etabliert, der im Rahmen von unvorhergesehenen Ereignissen, wie zum Beispiel einem größeren Stromausfall, die Stadtverwaltung handlungsfähig hält. „Auch arbeiten wir an einer Konkretisierung unserer bestehenden Einsatz-konzepte, welche vor allem die Kraftstofflogistik im Fokus haben“, ergänzt Reuter.
Das Konzept der Notfallinfopunkte wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Hochtaunuskreis geplant und umgesetzt. Der Kreis beabsichtigt im Laufe des Jahres auch eine großangelegte Blackout-Übung durchzuführen.
„Der Zivilschutz und die Vorbereitungen auf Katastrophenszenarien sind ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge und müssen mit Priorität behandelt werden, wozu das Team der Stabstelle Brand- und Zivilschutz dieses Jahr durch eine zusätzliche Stelle erweitert werden soll“, so Christof Fink abschließend.
Zur Feuerwehrkonferenz trafen sich am vergangenen Samstag, 21.01.2023 Bürgermeisterin Antje Runge, Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink und Stadtkämmerer Jens Uhlig zusammen mit Mitgliedern der im Stadtparlament vertretenen politischen Fraktionen im Feuerwehrhaus Oberursel-Mitte mit dem Wehrführerausschuss der Oberurseler Feuerwehr. „Die Feuerwehrkonferenz bietet die Möglichkeit, sich intensiv über die Belange der Feuerwehr auszutauschen und Verständnis für die verschiedenen Notwendigkeiten und Abhängigkeiten zu vermitteln“, erläutert Valentin Reuter, der als Stadtbrandinspektor eingeladen hatte.
Auch der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs, der Sprecher der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr und alle Wehrführungen der Stadtteilwehren, sowie die Stadtjugendfeuerwehrleitung waren anwesend.
Bürgermeisterin Antje Runge begrüßte die Gäste: „Oberursel hat eine leistungsstarke Feuerwehr und die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig ein funktionierender Sicherheitsapparat auch in Hinblick auf Katastrophenschutz, drohende Blackoutszenarien, oder beispielsweise Unwetterlagen ist. Ich habe eine städtische Arbeitsgruppe gebildet, die präventiv Maßnahmen zur Stärkung der kritischen Infrastruktur entwickelt. Es ist wichtig, die Entscheidungsträger aus der Politik zu informieren.“
Die Tagesordnung der desjährigen Konferenz gab allen die Möglichkeit in einem Update zum Neubauprojekt Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) nochmals Fragen zum aktuellen Projektstand zu stellen, was auch rege genutzt wurde. Der Gesamtverantwortliche des Großprojektes, Stadtkämmerer Jens Uhlig, ging gemeinsam mit Uli Both, dem Wehrführer der Wehr Mitte, auf alle Punkte ein. „Wir rechnen damit, dass die Ausschreibungen zum Ende des Jahres abgeschlossen sind, sodass spätestens Anfang 2024 mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden kann“, beschrieb Jens Uhlig den Stand des Projektes.
Durch Moritz Thieme-Knaus, den stellv. Wehrführer der Stadtteilwehr Obersteden, wurde auf die Vorbereitungen der Feuerwehr Oberursel im Zusammenhang mit Stromausfällen (Blackouts) eingegangen. Er erläuterte die dafür vorliegenden Konzepte und die geplanten Entwicklungen, welche auch die Einrichtung sog. Katastrophenschutz-Leuchttürme als Anlaufstelle der Bevölkerung für Hilfeersuchen im Krisenfall beinhalten. Mit den Stromerzeugern an jedem der Feuerwehrhäuser sind diese gut auf eine solche Lage vorbereitet
Andreas Ruhs präsentierte im Tagesordnungspunkt „Ziele und Entwicklungen der Feuerwehr“ den Umsetzungsstand des Bedarfs- und Entwicklungsplanes der Feuerwehren der Stadt Oberursel. Zunächst ging Ruhs auf die Feuerwehrhäuser ein und betonte, man sei froh, dass die baulichen Maßnahmen in Stierstadt und Weißkirchen bereits auf den Weg gebracht wurden. Mittelfristig müsse man aber auch den Standort Bommersheim betrachten, bei dem seit geraumer Zeit schon Einsatzfahrzeuge im Außenbereich abgestellt werden müssen. Bei der Ausstattung der Wehren musste dem Stadtparlament 2022 ein Plan zur Mittelumverteilung vorgelegt werden, um auf gestiegene Preise, Lieferzeitenverlängerungen und die veränderte Gefahrenlage zu reagieren. Dabei wurden Beschaffungen auch optimiert, oder gänzlich in Folgejahre verschoben, um die Stadtkasse zu entlasten. Feuerwehrdezernent und Erster Stadtrat Christof Fink unterstreicht: „Die extremen Waldbrände im vergangenen Jahr zeigen, dass unsere Feuerwehr mit angepasster Ausrüstung ausgestattet werden muss. Durch die beschlossenen Einsparungen und Mittelumverteilungen können wir nicht nur wirtschaftlich agieren, sondern auch die Fahrzeugausstattung den geänderten Anfor-derungen anpassen.“
Stadtbrandinspektor Reuter, welchem als hauptamtlichen Leiter der Feuerwehr auch die Stabstelle Brand- und Zivilschutz unterstellt ist, zeigte den Anwesenden auf, wie man in den kommenden Jahren mit hauptamtlichem Personal die freiwillige Feuerwehr entlasten möchte und auf das Problem der Tageseinsatzstärke – also der schwindenden Zahl an tagsüber zur Verfügung stehenden ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen – reagieren will. „Dies wird ein Prozess, den wir über die kommenden Jahre kontinuierlich umsetzen müssen“, so Reuter. Er freut sich in diesem Jahr erstmals auch einen Platz für ein freiwilliges soziales Jahr bei der Feuerwehr Oberursel anbieten zu können.
Ein besonderes Anliegen war allen Beteiligten die Diskussion um die Förderung des Ehrenamtes unter Moderation des Sprechers der ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr, Frank Baresch. Die notwendige Unterstützung und Anerkennung für die 263 ehrenamtlichen Einsatzkräfte Oberursels konnte in einigen wertvollen Denkanstößen festgehalten werden, die sowohl durch die Politik, als auch durch die Feuerwehr aufgenommen werden sollen. „Es geht darum, den Einsatzkräften für ihr freiwilliges Engagement etwas zurück zu geben“, betonte Baresch.
Bürgermeisterin Antje Runge resümierte die Veranstaltung als gelungenen Austausch zwischen Feuerwehr, Politik und der Verwaltung und freut sich über ein Format mit der Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch Feuerwehrdezernent Fink zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Veranstaltung: „Der Brandschutz in Oberursel ist gut aufgestellt und wir arbeiten gemeinsam daran, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“
Am vergangenen Wochenende war bei den Feuerwehren der Stadt Oberursel (Taunus) wieder einiges los.
Neben dem bereits erwähnten Brandsicherheitsdienst im Rahmen von Weinfest auf dem Marktplatz und Mittelalterfestival “Feyerey” auf den Wiesenflächen hinter dem Feuerwehrhaus der Feuerwehr Oberursel-Mitte gab es auch weitere Veranstaltungen der Feuerwehren im Stadtgebiet.
Fit für den Notfall – Mini-/Jugendfeuerwehrbetreuer üben Erste Hilfe
Am vergangenen Samstag haben sich 14 Betreuer*innen der Mini- und Jugendfeuerwehren in Erster Hilfe am Kind fortbilden lassen. Die beiden Ausbilder, die selbst in unseren Einsatzabteilungen aktiv sind, haben den motivierten Teilnehmern Erkrankungen, Verletzungen und Notfälle, die einem im Feuerwehralltag begegnen können, anschaulich vermittelt. Diverse Gruppenaufgaben und praktische Übungen zur Wundversorgung, allergische Reaktion, Bewusstlosigkeit und Wiederbelebung geben nun allen Teilnehmern wieder mehr Sicherheit bei der Ersten Hilfe.
Abnahme der Truppmann 2-Ausbildung
Auch auf Kreisebene waren die Feuerwehren der Stadt Oberursel (Taunus) vertreten. Am Samstag wurde bei strahlendem Sonnenschein wieder einmal eine Abnahme der Truppmann Teil 2 Ausbildung im Hochtaunuskreis erfolgreich durchgeführt …
Die “Truppmannausbildung Teil 2” schließt sich an den Grundlehrgang an und ist Teil der Truppausbildung. Ziel der zweijährigen Truppmannausbildung Teil 2 ist der Einsatz im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz in Truppmannfunktion sowie die Vermittlung standortbezogener Kenntnisse und ist Voraussetzung für den Truppführerlehrgang, der als erste Führungsausbildung folgt.
Herzlichen Glückwunsch an die 2 Teilnehmer*innen für den erfolgreichen Abschluss Eurer Truppmannausbildung.
Steffen Müller von der Wehr Stierstadt hat als Vertreter der Feuerwehren Oberursel (Taunus) bei der Abnahmeprüfung mitgewirkt.
Am 03.08.2022 kam es im Bereich des Klingenkopfes zu einem Waldfeuer besonderen Ausmaßes, welcher einen Großeinsatz der Feuerwehren des Hochtaunuskreises nach sich zog.
Gegen 13:00 Uhr wurde der zentralen Leitstelle des Hochtaunuskreises über den Notruf 112 ein Waldfeuer im Bereich des Kolbenberges gemeldet. Die zuständige Feuerwehren Oberursel-Mitte und Oberursel-Oberstedten wurden alarmiert.
Durch die ersteintreffenden Erkundungsfahrzeuge der Feuerwehr Oberursel, konnte das Feuer, bei Unterstützung eines Waldbesuchers, im Bereich des Klingenkopfes, etwa 600m nordöstlich des Funkturmes Kolbenberg, lokalisiert werden. Bereits dem Erkundungsfahrzeug bot sich ein Bild, welches sonst für Waldfeuer im Taunus völlig untypisch ist. Der Einsatzleiter, Oberursels Stadtbrandinspektor Valentin Reuter, erläutert: “Die Flammen standen auf einer anfangs noch nicht abschätzbaren Fläche rund 5-6 Meter hoch, zum Teil sogar bis in die Baumkronen des Mischwaldes, hier war größte Eile geboten dieses Feuer schnell zu stoppen um eine Ausbreitung zu verhindern.”
Blick auf die Einsatzstelle bei Eintreffen der ersten Kräfte
Sofort wurde das Einsatzstichwort erhöht, was eine Vervielfachung der eingesetzten Kräfte bedeutete. Alle Feuerwehren der Stadt Oberursel wurden alarmiert. Die Rauchsäule war mittlerweile Kilometerweit zu erkennen und die Notrufe nahmen massiv zu. Mit der Stichworterhöhung wurde die Einsatzstelle neu strukturiert und in zwei sog. Einsatzabschnitte aufgeteilt. Die in den Einsatzabschnitten eingesetzten Löschfahrzeuge versuchten sofort, unter Einsatz mehrerer Strahlrohre, die massive voranschreitende Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Mehrere Bäume stürzten brennend in die Einsatzstelle und sorgten für zusätzliche Gefährdung im Einsatzgebiet.
Um den hohen Wasserbedarf, für diese Einsatzlage sicherzustellen, wurden alle im Hochtaunuskreis verfügbaren Löschfahrzeuge mit Tankvolumina über 5.000 Liter zusammengezogen. Durch die Feuerwehren der Gemeinde Schmitten wurden die mit Brauchwasser gefüllten Hochbehälter an der Hegewiese und in Oberreifenberg einsatzbereit gemacht.
Die Führungskomponenten des Hochtaunuskreises wurden an der Einsatzstelle etabliert. Der Brandschutzaufsichtsdienst des Hochtaunuskreises, um den Kreisbrandinspektor Carsten Lauer, unterstützen die Einsatzleitung der Feuerwehr Oberursel. Ein Hubschrauber der Polizei wurde angefordert um über die Luft eine Einschätzung der Lage abzugeben. Eine zwischenzeitlich gemeldetes zweites Feuer westlich des Sandplacken bestätigte sich nach Einsichtnahme des Hubschraubers nicht.
Bild der Einsatzstelle aus dem Hubschrauber
Die Großtanklöschfahrzeuge sorgten über den Einsatzverlauf für eine kontinuierliche Wasserversorgung der Einsatzstelle und pendelten zwischen der Einsatzstelle und den Hochbehältern. Etwa gegen 15:30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und die unkontrollierte Ausbreitung konnte verhindert werden. Der gesamte trockene Waldboden war jedoch mit vielen Glutnestern übersäht, welche immer wieder für Rauchentwicklungen und kleinere Flammenbildungen sorgten. Auch in den Baumkronen flammten die glühenden Rinden der Bäume immer wieder auf.
Einsatzbesprechung der Einsatzleitung mit dem Brandschutzaufsichtsdienst des Hochtaunuskreises
Das Forstamt Königstein unterstütze die Feuerwehr und nach Rücksprache wurden diverse vom Feuer betroffene Bäume gefällt. Durch die Drohnenstaffel der Feuerwehr Bad Homburg konnte die Einsatzstelle aus der Luft vermessen werden. Es handelte sich um eine Fläche von ca. 7.000m². Weiterhin wurde festgestellt, dass sich die Einsatzstelle auf dem Gemeindegebiet der Stadt Neu-Anspach befand. Die Einsatzleitung wurde fortan durch den stv. Stadtbrandinspektor von Neu-Anspach, Thorsten Moses, ergänzt.
Aufgrund der hohen Temperaturen und der Wetterlage, aber auch der Wärmestrahlung des Bodens, waren die an der Einsatzstelle eingesetzten Kräfte extremen Belastungen ausgesetzt. Es wurde alle 90 Minuten ein Austausch der Mannschaft durchgeführt, weshalb Feuerwehren aus dem gesamten Hochtaunuskreis zeitversetzt an der Einsatzstelle eingesetzt waren.
Blick in den Bereitstellungsraum der als Sammelplatz für die Einsatzkräfte diente.
Der Waldboden musste mit speziellem Werkzeug umgegraben werden, um die Glutnester aus dem Unterholz nach oben zu befördern und dann mit Wasser abzulöschen. Bis 18.00 Uhr wurden hierzu rund 100.000 Liter Brauchwasser genutzt. Die kräftezehrende Aufgabe zog sich bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 21:00 Uhr. Die letzten Fahrzeuge waren um 23:00 auf der Feuerwache Oberursel-Mitte wieder aufgerüstet und einsatzbereit gemacht.
Durch die Feuerwehr Schmitten eingerichtete Brauchwassertankstelle an der Hegewiese Foto: Feuerwehr Schmitten
Über den Tagesverlauf wurden an der Einsatzstelle fast 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, der Polizei und der Hilfsorganisationen eingesetzt. Ungefähr 70 Fahrzeuge, ein Hubschrauber und ca. 130.000 Liter Brauchwasser wurden eingesetzt. Die, bei der Wetterlage extrem wichtige Versorgung der Einsatzkräfte mit Kaltgetränken und Verpflegung, wurde durch das Deutsche Rote Kreuz und der Bergwacht Großer Feldberg sichergestellt. Hervorzuheben ist, dass trotz der umfangreichen Anzahl an Kräften, der Hanglage der Einsatzstelle und der hohen Temperaturen, keine Einsatzkraft verletzt wurde.
Die Hanglage erschwerte die Löscharbeiten.
Während des Waldbrandeinsatzes, mussten die zur Sicherstellung des Brandschutzes im Oberurseler Stadtgebiet eingesetzten Kräfte der Feuerwehren Oberursel-Weißkirchen, Oberursel-Bommersheim und Oberursel-Mitte, zu einem Feuer in einem Bürokomplex ausrücken. Hier war es zum Brand einer Batterieanlage gekommen, der unter Einsatz von Feuerlöschern und eines Strahlrohres aber rasch gelöscht werden konnte. Der Einsatz zog sich aufgrund von Entrauchungsmaßnahmen aber ebenfalls über 2 Stunden und es wurden sechs Kräfte unter Atemschutz eingesetzt.
Die freiwillige Feuerwehr Stierstadt wurde am 1. März 1901 von 33 Einwohnern gegründet. Die Gemeinde besaß damals nur eine alte Landwehrspritze, die von 24 Einsatzkräften durch Hebeldruck bedient werden musste. Heute stellen wir mit 7 Fahrzeugen für die 5400 Stierstädter Einwohner und dem südlichen Industriegebiet Oberursels den Grundschutz. In Stierstadt steht eine von 2 Drehleitern Oberursels, welche im gesamten Oberurseler Süden und in unserer Nachbarstadt Steinbach eingesetzt wird. Außerdem sind wir mit unserem Schlauchcontainer und den Hochwassercontainern für die Aufgaben der Wasserförderung und Hochwasserschutzes im gesamten Hochtaunuskreis zuständig. Komplettiert wird die Feuerwehr Stierstadt durch die Mini- und Jugendfeuerwehr, dem Musikzug und unserem Pumpenmuseum. Kinder ab 6 Jahren sind herzlich eingeladen bei uns mitzumachen. Auch die Musikabteilung hat eine eigene Nachwuchsabteilung. Für alle Fans von Historik hat unser Pumpenmuseum viel zu bieten. Schauen Sie gerne bei unserem alten Spritzenhaus in der Gartenstraße 5 vorbei. Wir sorgen 24/7 ehrenamtlich für Ihre Sicherheit und laden jeden Bürger dazu ein bei uns vorbeizuschauen. Jeder kann bei diesem tollen Hobby mitmachen!
Nachdem die Versammlung letztes Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, konnte Wehrführer Sascha Aumüller am vergangenen Freitagabend um 19:30 Uhr die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Einsatzabteilung und des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Oberursel Stierstadt für die Geschäftsjahre 2020 sowie 2021 eröffnen. Diese fand in der Fahrzeughalle des Gerätehauses in der Gartenstraße statt. Auch bei der Feuerwehr mussten in den letzten beiden Jahre viele Veranstaltungen ausfallen und Lösungen gefunden werden, um weiterhin Übungsdienste unter speziellen Hygienekonzepten umzusetzen.
Zunächst berichtete Aumüller aus den verschiedenen Abteilungen: Die Minifeuerwehr freut sich über Zuwachs. 18 Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren erlernen spielerisch die Aufgaben der Feuerwehr. Der Jugendfeuerwehr gehören 16 Jugendliche an, die sich nun auch endlich wieder regelmäßig montags treffen können. Leider konnten aufgrund der Pandemie keine Brandschutzerziehungen stattfinden. Die Pumpenmuseum Mitglieder haben erneut alte Pumpen restauriert. Am 4.Juli letzten Jahres fand anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Kreisfeuerwehrverbandes Gießen der längste Festumzug Hessens statt. Rund 90 Oldtimer fuhren eine Strecke von etwa 90 Kilometer. Mit dem Löschgruppenfahrzeug, ein Mercedes Benz, Baujahr 1942 und dem Trabbi war das Pumpenmuseum mit von der Partie. Der Musikzug musste ebenfalls viele Übungsabende und Auftritte ausfallen lassen. Am ersten Wochenende des Shutdowns im März 2020 beteiligten sich mehrere Musiker an der Deutschlandweiten Aktion das Lied „Freude schöner Götterfunken“ abends vom eigenen Balkon aus zu spielen. Hierzu wurde ein kurzes Video gezeigt. Nun kam Aumüller zur Einsatzabteilung: Diese zählt 56 aktive Mitglieder; davon neun Tageseinsatzkräfte, die aufgrund ihres Arbeitsplatzes tagsüber bei Einsätzen mitausrücken. Je nach Pandemielage wurden Übungen in normaler Besetzung, in Kleingruppen oder auch online durchgeführt. Ein sehr gut erhaltender gebrauchter Schlauchlogistik-Container für das Wechseladerfahrzeug konnte letztes Jahr gekauft und in den Dienst genommen werden. Durchschnittlich etwa zweimal pro Woche rückt die Wehr Stierstadt zu Einsätzen aus. Besondere Einsätze im Jahr 2020 waren ein Gefahrstoffaustritt an einem LKW, diverse Wohnungsbrände, ein schwerer Verkehrsunfall im Zimmersmühlenweg und ein Bombenfund in Steinbach. Im Jahr 2021 unterstützte die Stierstädter Wehr bei größeren Gartenhüttenbränden in Bommersheim und Steinbach, sowie Keller- und Wohnungsbränden in Bommersheim, Weißkirchen und Steinbach. Bei einem Unwetter im August mussten 21 Einsatzstellen in Stierstadt abgearbeitet werden. Die Wehrführung lobt die gute Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren und bedankt sich dafür. In allen sozialen Kanälen wird über die verschiedenen Aktivitäten der Feuerwehr ausführlich informiert. Vereinsvorsitzender Dennis Becker kann nicht viel über die letzten beiden Jahre berichten, da alle Veranstaltungen ausgefallen sind. Positiv blickt er in die Zukunft: am zweiten Juli Wochenende findet die Kerb statt, welche dieses Jahr von der Feuerwehr ausgetragen wird.
Andreas Frey wurde als Gerätewart sowie Daniela Frey als Beisitzerin im Ausschuss wiedergewählt. Florian Eisinger wurde als neuer Beisitzer ebenfalls einstimmig gewählt. Im Förderverein wurden folgende Posten gewählt: Daniela Frey wurde auch hier einstimmig als Kassiererin und Heidrun Baresch zur Schriftführerin wiedergewählt. Weiterhin wurden zwei Beisitzer und Klaus Peter Sulzbach zusammen mit Timo Steinbach zum Kassenprüfer gewählt.
Stadtrat Jens Uhlig richtete als Vertreter der Stadt seine Grußworte an die Versammlung. Ebenso verkündete Stadtbandinspektor Valentin Reuter diverse Neubeschaffungen und Weiterentwicklungen im digitalen Zeitalter.
Gerold Krämer wurde für seine jahrzehntelange Unterstützung in die Ehren- und Altersabteilung aufgenommen. Peter Dietz muss nun nach 50 Jahren endgültig den aktiven Feuerwehrdienst beenden. Vor 2 Jahren nahm er an einem in Hessen stattfindenden Pilotprojekt teil, um auch nach dem 65. Lebensjahr weiterhin am Einsatz teilzunehmen. Nun endet auch diese Zeit. Melanie Braun, derzeitige stellvertretende Wehrführerin und Tochter von ihm, hielt eine Rede über diese lange Zeit und wusste auch von diversen Anekdoten zu berichten. Nach unzähligen Einsätzen und vielen Aufgabengebieten bis hin zum Amt des Wehrführers wurde auch er in die Ehren- und Altersabteilung aufgenommen.
Matthis Ulm-Mechler wurde zum Feuerwehrmann-Anwärter ernannt. Aufgrund erfolgreich besuchten Lehrgängen und Zugehörigkeiten wurden Silvia Lehmann, Marco Wehrheim zum Feuerwehrmann; Robert Knecht, Fabian Kind zum Oberfeuerwehrmann und Benedikt Sulzbach zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Daniel Eisinger und Patrick Blasner sind nun Oberlöschmeister. Die Anerkennungsprämie des Landes Hessen erhielten Daniel Eisinger für 10 Jahre, Melanie Braun für 20 Jahre und Jürgen Aumüller für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Peter Dietz erhielt die Anerkennungsprämie der Stadt für 50 Jahre.