Erster Waldbrand des Jahres in Oberurseler Gemarkung

Die Feuerwehren der Stadt Oberursel sind heute zum ersten Waldbrand des Jahres 2022 im Bereich des Kolbenberges, nahe des dortigen Sendemastes ausgerückt.

Gegen 11 Uhr gab es zunächst Alarm für die Feuerwehr Oberursel-Mitte und -Oberstedten, im Einsatzverlauf wurden dann noch die Wehren Oberursel-Bommersheim und Schmitten-Niederreifenberg alarmiert. Die Rauchsäule war bereits auf der Anfahrt deutlich erkennbar.

Letzte Woche noch Schneebedeckt, war es heute zu einem Bodenfeuer von ca. 400m2 auf einer Waldrodungsfläche gekommen. Das Feuer, welches an zwei getrennten Stellen ausgebrochen war, wurde mit diversen Strahlrohren abgelöscht. Für die Sicherstellung der Wasserversorgung wurde ein Pendelverkehr mit Großtanklöschfahrzeugen eingerichtet und die Feuerwehr Niederreifenberg bereitete eine Löschwasserentnahmestelle für die Großfahrzeuge vor.

Im Einsatz waren ca.35 Kräfte der verschiedenen Feuerwehren, über einen Zeitraum von zwei Stunden.

Die Feuerwehr erinnert in diesem Zusammenhang alle Naturfreunde daran, dass in aktuellen Zeiten langer Trockenheit die Waldbrandgefahr hoch ist. Rauchen Sie nicht, entzünden Sie keine offenen Feuer und parken Sie nicht auf ausgedörrten Grünflächen. Melden Sie jedes Feuer sofort unter der europäischen Notrufnummer 112.

Feuerwehrkonferenz fördert Aus­tausch zwischen Politik und Feuer­wehr

Anfang April kamen Vertreter aller politischen Fraktionen im Rahmen der Feuerwehrkonferenz der Feuerwehr Oberursel-Mitte zusammen. Auch der hauptamtliche Magistrat war mit Bürgermeisterin Antje Runge, Erstem Stadtrat und Feuerwehr­dezernent Christof Fink und – als einer der ersten Termine im neuen Amt – auch Stadtkämmerer Jens Uhlig komplett vertreten. Die Feuerwehrkonferenz findet in diesem Format schon seit 2008 statt und bietet die Möglichkeit, sich in vertrauter Umgebung intensiver über die Belange der Feuerwehr auszu­tauschen und Verständnis fürdie verschiedenen Notwendigkeiten und Abhängigkeiten zu vermitteln.

Die Veranstaltung unter der Leitung vonStadtbrand­inspektor Valentin Reuter und stv.Stadtbrand­inspektor Andreas Ruhs unterBeteiligung aller Wehrführungen derStadtteilwehren, informierte die Teilnehmerüber allgemeine Themen der Feuerwehr, aberauch aktuelle Entwicklungen und die kurz-und mittel­fristigen Neuerungen.

Anhand eines Rückblick auf das dramatische Brand­ereignis in der Lange Straße im März 2022 konnten gut die Schwierigkeiten und der Koordinierungs­aufwand für die Einsatzkräfte inder Anfangsphase bei größeren Einsätzen in engen Straßenverhält­nissen dargestellt werden. Außerdem wurde auf den besonderenAusbildungsbedarf für die Einsatzkräfte eingegangen, die bei solch gefährlichen Beding­ungen die Innenbrandbekämpfung durchführen müs­sen. „Der Wunsch, diese Einsatzlagen zukünftig in Form der Heißbrandausbildung im Gefahrenabwehr­zentrum üben zu können, wurde bei der Entwurfs­planung des Neubaus bis jetzt berücksichtigt“, erläutert Andreas Ruhs.

Wehrführer der Wehe Bommersheim, Alexander Wehrheim beschrieb die Situation an der Einsatzstelle in Bommersheim

Das geplante Neubauprojekt mit dem Kurztitel GAZ, war der zweite Tagesordnungspunkt der Konferenz und wurde auch am längsten behandelt. Der Wehrführer der Kernstadtwehr Oberursel-Mitte, Uli Both, erläuterte die drei wichtigsten Aufgaben des Neubaus, welcher als neuer Standort seiner Wehr fungieren wird,den zentralen Ausbildungsstandort aller Feuerwehren von Oberursel darstellt, als auch die Außenstelle der Stadtverwaltung mit den Werkstätten und Büros der Stabstelle Brand- und Zivilschutz beherbergen wird.

Uli Both, Wehrführer der Wehr Oberursel-Mitte, geht auf den aktuellen Planungsstand des GAZ ein.

Stadtbrandinspektor Reuter, welchem als hauptamt­lichen Leiter der Feuerwehr auch dieStabstelle Brand- und Zivilschutz unterstellt ist,erläuterte die Aufgaben der Gemeinde im Zivil und Katastrophen­schutz. Dieser Fachbereich soll in Zukunft mit noch höherem Augenmerk bearbeitet werden. „Wie im Bedarfs- und Entwicklungsplan beschrieben, ist es das Ziel, mehr hauptamtliches Personal einzustellen, um tagsüber die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sicherzustellen, aber im Innendienst auch Fokus auf diese Themen zu legen“, erklärt Reuter.

Stadtbrandinspektor Valentin Reuter erläutert den Unterschied zwischen Katastrophenschutz und Zivilschutz

Reuter führte im nächsten Tagesordnungspunkt die aktuellen Schwerpunktthemen der Feuerwehr an, hier ging er auf laufende Fahrzeugbeschaffungen, die Baumaßnahmen an den Feuerwehrhäusern Weißkirchen und Stierstadt, den Ausbau der Stellen, aber auch die Interkommunale Zusammenarbeit ein. Bestehende Unterstützungsleistungen für die Feuer­wehren Steinbach und Schmitten sollen zukunfts­fähig ausgebaut werden.

Notwendige Unterstützung und Anerkennung für die Ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurden unter Mode­ration des Sprechers der ehrenamtlichen Ange­hörigen der Feuerwehr Frank Baresch andiskutiert. Die Beteiligten wurde gebeten, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und Ideen zu entwickeln, um den Einsatzkräften für Ihr freiwilliges Engagement etwas zurück zu geben.

Bürgermeisterin Runge resümiert die Veranstaltung: „Die Feuerwehrkonferenz ist einFormat für einen gelungenen Austausch zwischen ehrenamtlicher Feuerwehr, ehrenamtlicher Politik und der Verwal­tung. Zu der Arbeit der Feuerwehr und dem Sach­stand des Gefahrenabwehrzentrums miteinander ins Gespräch zu kommen, ist enorm wichtig, um die Bedarfe zu verstehen und in die Beratungen einflie­ßen zu lassen.“ Auch Feuerwehrdezernent Fink ist zufrieden mit dem Ergebnis der Veranstaltung: „Der Brandschutz in Oberursel ist gut aufgestellt und wir arbeiten gemeinsam daran, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“

Christof Fink

Feuerwehrdezernent

Oberurseler nach drei Tagen aus unwegsamen Gelände gerettet

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Feuerwehr Oberursel zu einer Rettungsaktion im Bereich des Sandplackens angefordert. Ein 84-jähriger Oberurseler wurde von einem Bekannten bei der Polizei als vermisst gemeldet, nachdem dieser seit Freitag keinen Kontakt mehr zu seinem Freund hatte. Am Sonntag früh wurde , in Anforderung der Polizei, die Wohnung des Oberurselers durch die Feuerwehr Oberursel Mitte geöffnet, ohne ihn dort anzutreffen.
Nachdem die Polizei im Verlauf des Sonntag den PKW des Mannes im Bereich des Sandplackens entdeckt hatte, wurde gegen Abend der Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera entsendet um im Bereich rund um den Kolbenberg nach dem Mann zu suchen. Tatsächlich konnte der Hubschrauber gegen 23:30 Uhr eine Wärmesignatur unweit des Parkplatzes am Kolbenberg erkennen, woraufhin mehrere Streifen, der Rettungsdienst und im weiteren Verlauf auch die Feuerwehr Oberursel Mitte entsendet worden waren. Der Mann war bei einem Spaziergang, zu dem er am Freitag alleine aufgebrochen war, gestürzt und nicht mehr in der Lage selbstständig aufzustehen. Er lag zwar in der Nähe des Parkplatzes, aber dennoch zu weit entfernt der gekennzeichneten Wege, als dass andere Wanderer ihn hätten entdecken können. Ein Handy um selbst Hilfe zu rufen, führte er leider nicht mit. Nur durch seinen aufmerksamen Bekannten und die Maßnahmen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr konnte das Leben des Oberurselers, welcher drei Tage unter freiem Himmel lag, gerettet werden. Nachdem er gefunden und durch den Rettungsdienst stabilisiert wurde, konnte er mittels einer speziellen Trage unter Einsatz aller anwesender Rettungskräfte aus dem Gelände getragen und in einen Rettungswagen verbracht werden. Er wurde unterkühlt aber ansprechbar in eine Klinik eingeliefert.

Vorsorglich aus dem Wetteraukreis angeforderte Rettungshunde zum Aufspüren des Vermissten konnten nach Sichtung aus der Luft und Bestätigung der Streifen am Boden wieder abbestellt werden, noch bevor diese am Sandplacken eingetroffen waren.

Die Feuerwehr weist darauf hin, dass Wanderer die gekennzeichneten Wege nicht verlassen sollten und bei Ausflügen bestenfalls ein Mobiltelefon mitführen sollten, um in Notfall Hilfe holen zu können.
Die im gesamten Waldgebiet aufgestellten Rettungspunkte mit weißem Kreuz auf grünem Grund und einer Nummer wie z.B. HG-13, erleichtern den Rettungskräften das schnelle Eintreffen, da die Standorte bekannt sind. Diese können auch genutzt werden um die Örtlichkeit von Waldbränden zu melden, welche bei momentan hoher Waldbrandgefahr jederzeit auftreten können.